Lokallust Dorsten - page 20

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Eine Nacht in der Bäckerei Kleinespel & Imping
„Die schmecken direkt aus dem
Ofen noch einmal ganz anders,
oder?“ Mir fällt auf, dass Julia
immer fröhlich ist, trotz dieser
nächtlichen Arbeit. Sie lässt
auch nicht die Chefin raushän-
gen und vor allem macht sie al-
les was gerade nötig ist. Brot in
den Ofen schieben, dann kurz
aushelfen beim Kneten des
Brotteigs, kurz darauf schiebt
sie einen Wagen mit fertigen
Broten in den Kommisionsraum
und gleich darauf formt sie den
Teig für die Plunderteilchen.
Julia ist immer da, wo ge-
rade jemand fehlt oder benö-
tigt wird und das immer mit
einem Lächeln auf den Lippen.
Auch in dem Moment, wo ihr
die Mohn- und Sesambrötchen
gezeigt werden, worauf sie klar
bestimmt: Neu machen! „Bei
uns geht nichts raus, was nicht
unserem Qualitätsstandard ent-
spricht“, steht Julia ganz klar
zur 1A-Qualität aus der Bäckerei
Kleinespel & Imping. „Was nicht
so geworden ist, wie es sein soll,
das wird sofort neu produziert.
Es ist halt so, dass auch Mal was
daneben geht!“ Die Körnerbröt-
chen sind mittlerweile alle fer-
tig.
Manuel trudelt ein und
wird in den nächsten Stunden
die rund 16000 Brötchen her-
stellen. Ich bin wieder einmal
sprachlos.
Manni meldet sich vom Ofen
und benötigt Hilfe. Julia und
ich gehen hinüber. Teigrohlin-
ge werden auf das Arbeitspla-
teau des Fahrstuhls gelegt, mit
einer Pickelrolle wird über die
Kopfseite gerollt, Wasser darü-
ber gepinselt und ab geht es in
den Ofen.
Später, als
die Brote wieder aus dem Ofen
kommen, bewundere ich Julia,
dass sie diese mit bloßen Hän-
den in die Auslieferungsboxen
packt.
„Das muss doch
heiß sein“, melde ich mich zu
Wort. „Natürlich“, grinst Julia,
„aber das ist alles Gewohnheits-
sache.“
Kurz darauf gehen wir in einen
Nebenraum. Hier teilt Steffi ge-
rade die Brötchenstückzahlen
auf die einzelnen Filialen auf.
Als ich in den Raum blicke,
stelle ich fest, dass ich über-
haupt nicht bemerkt habe, wie
diese hunderte von Brötchen
nebenher
fertig
geworden
sind. Im Raum vor der Ram-
pe kommissioniert Aziz Brote
und Teilchen. Jede Filiale hat
seinen Platz und dort stapeln
sich die Leckereien. Der erste
Fahrer trudelt ein und beginnt
an der neuen Rampe, welche
seit einigen Wochen inhäusig
ist, seinen Wagen zu beladen
um kurz darauf die Belieferung
der ersten Filiale zu starten.
„Wir haben die Rampe im
Zuge des Umbaus umbaut. Da
die Bäckerei am Wohngebiet
liegt, verladen wir in der Halle
um möglichst geräuscharm zu
verladen“, so Julia.
„Kaffee?“, fragt Julia. Gerne,
wirklich gerne. Mittlerweile ist
es 6 Uhr in der Früh und ich bin
wirklich langsam platt. Beim
gemeinsamen Kaffee plauschen
wir noch ein wenig über das Le-
ben als Mitarbeiter in einer Bä-
ckerei. 20 Bäcker, von denen 5
auch Konditormeister sind und
acht fleißige Helfer (je Nacht 4)
produzieren hier auf der Hardt
sieben Tage pro Woche Brot,
Brötchen, Teilchen und vieles
mehr. Torten und Blechkuchen
werden in der Backstube „An
der Molkerei“ gefertigt. Dort ar-
beiten noch einmal sechs Mitar-
beiter an den leckeren Sachen.
In beiden Backstuben wird
nicht nur Nachts produziert.
„Der Backbetrieb geht täglich
gut 20 Stunden und endet erst
im Abendbereich eines
Tages“, so Julia, „nur
so können wir Fri-
sche und Qua-
lität garantieren. Auch wir kön-
nen dadurch wesentlich flexibler
arbeiten und von all dem profi-
tieren am Ende unsere Kunden!“
Um kurz vor acht erscheint
Julia’s Bruder Christoph. Chris-
toph Imping macht den kom-
pletten kaufmännischen Be-
reich. Was die Beiden täglich
gemeinsam machen, ist die
Qualitätskontrolle. Dazu gesellt
sich noch einer der leitenden
Angestellten und Vater Her-
mann Imping.
„Bevor ich
mich dann auch für’s Erste ein-
mal auf’s Ohr lege, probieren
wir gemeinsam Teile des pro-
duzierten Sortiments. Hier wird
Kritik geübt und festgestellt, ob
wir bei manchen Dingen kleine
Stellschrauben drehen müssen,
um das Produkt noch zu verbes-
sern“, erklärt Julia.
Anschließend endet „meine
Schicht“. Es ist 8 Uhr morgens,
ich muss dringend ins Bett, bin
total platt. Als ich endlich dort
liege habe ich nur noch einen
kurzen Gedanken bevor ich er-
schöpft einschlafe: Respekt für
diese Menschen. Danke, dass
ihr, Manni, Alex, Manuel und all
die Anderen, jede Nacht dafür
sorgt, dass wir Bürgerinnen und
Bürger gut versorgt werden!
ALLES FÜR DEN RICHTIGEN FAN
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