Lokallust Dorsten - page 14

14 Multikulturelles Projekt
„Zusammen kochen und Nah-
rung friedlich teilen“ lautet die
Philosophie der Kochgruppe „Zu-
kunft“. Gudrun Schade, die Initi-
atorin des Projektes, und Lothar
Möhring haben Christian Sklenak
und mich heute eingeladen, Gä-
ste des multikulturellen Koch-
klubs zu sein.
Seit zwei Jahren treffen sich
Dorstener Flüchtlinge mit vier In-
tegrationslotsen
im
Hervester
Begegnungszentrum, um gemein-
sam zu kochen. Am Brunnenplatz
treffen wir auf Lothar Möhring,
der mit Omiar Albuni gerade vom
Einkaufen für das heutige Essen
zurückkommt. Ich sehe beim Aus-
packen der Lebensmittel zu, aber
mir kommt nicht ein einziges Le-
bensmittel bekannt vor, außer
Knoblauch. Gudrun Schade, die
ebenfalls mit auspackt, bemerkt
wohl meinen fragenden Blick. „Wir
kaufen viele unserer Zutaten beim
türkischen Supermarkt in Hervest
und bei dem ägyptischen Händler
in Holsterhausen“, erklärt sie. „So
sind wir sicher, dass die Tiere nach
islamischer Schlachtung, also hal-
al, getötet wurden.“
GudrunSchade, die vor zwei Jah-
ren einen Kurs zur Integrationslot-
sin absolvierte, überlegte zusam-
men mit Barbara Wahl, der Migra-
tionsbeauftragten des Verbandes
der evangelischen Kirchengemein-
den Dorsten, wie sie diese Ausbil-
dung sinnvoll einsetzen könnte.
Zunächst war angedacht, sich um
einen reinen Frauen-Sprachkurs
für afghanische Frauenmit Kindern
Zu Gast bei der multikulturellen
Kochgruppe „Zukunft“
von Martina Jansen
„shukraan ealaa altaeam alladhidh“
zu kümmern. Da die Dorstener
Integrationslotsin hierin jedoch
keinen integratorischen Sinn fand,
sah sie ihren Platz dann doch eher
darin, junge unbegleitete Geflüch-
tete zu unterstützen und die Idee
des Kochklubs war geboren.
„Alleine konnte und wollte ich
das Projekt jedoch nicht stem-
men“, so Gudrun Schade und
suchte sich daher Mitstreiter, den
sie auch in Lothar Möhring fand.
Der Integrationslotse ist von An-
fang dabei und die ehrenamtliche
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