Lokallust Dorsten - page 7

Hier ist die Lippe flach genug, um aufs
Board zu steigen
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28. April 2018
„California Feeling“
Der 33-Jährige ist in Dorsten am
Lippedamm groß geworden. Ob
es die Nähe zum Wasser war, die
ihn regelmäßig nach Kalifornien
zog, ist nicht geklärt. Tatsache
ist jedoch, dass Bernd Gövert
beim Besuch des Gastvaters
eines Freundes vor zehn Jahren
in Kalifornien mit dem Surfen
in Kontakt kam. „Von da an hat
mich das Surfen nicht mehr los-
gelassen“, verrät er.
Begeistert von diesem Was-
sersport verfeinerte der junge
Dorstener nach seinem Abitur
ständig seine Technik und kaufte
sich im „Golden
State“ schließ-
lich sein eigenes
Surfbrett. Um
nicht die meiste
Zeit des Jahres in Deutschland
auf das Wellenreiten zu verzich-
ten, beschloss Bernd Gövert für
sich das Surfen nach Dorsten zu
bringen.
Einfacher gesagt als getan,
denn die höchsten Wellen auf
dem Kanal verursachen hier
ausschließlich vorbeifahrende
Schiffe, auf der Lippe trifft man
„Springt jetzt einmal
ins Wasser, dann habt
ihr‘s hinter euch.“
sogar noch seltener auf Wellen.
Wie soll dann aber hier das
Wellenreiten
funktionieren?
Ganz einfach: Man reitet in Dor-
sten nicht die Welle, sondern
bewegt sich paddelnd auf dem
Surfbrett weiter. Genau genom-
men bleibt vom Wellenreiten
dann nur das Surfbrett übrig.
Anfangs wird kniend gepaddelt,
später, wenn man das Gleichge-
wicht halten kann, stehend.
Seinen Wassersport hat der
Dorstener Surfer sehr gut auf
seiner Webseite beschrieben:
„Stand Up Paddling ist für sämt-
liche Altersklassen geeignet,
vorausgesetzt man kann auf-
recht stehen und schwimmen.
Übersetzt bedeutet Stand Up
Paddling (SUP) ‚Stehpaddeln‘:
Man steht aufrecht auf einem
übergroßen Surfbrett und nutzt
ein Paddel zur Fortbewegung.“
Es gibt zwei Arten von Boards:
die Starren, die ideal zum Sur-
fen im Meer sind und die platz-
sparenden, aufblasbaren 3,20
Meter langen Bretter, die sich in
Deutschland immer größerer
Beliebtheit
er-
freuen. So steht
auch bei geringen
Abstellmöglich-
keiten dem Spaß
auf demWasser nichts imWege.
Der freundliche Paddling- Leh-
rer empfiehlt einen zweistün-
digen Grundkurs, dann können
Sie auch schon alleine lospad-
deln, wenn Sie es denn wollen.
„Der Freizeitpark ‚Dülmener See‘
ist dafür ein ideales Schulungs-
gewässer“, weiß Bernd Gövert.
„Neben den Annehmlichkeiten
wie Strand und Umkleiden gibt
es keine Gefahrenpunkte wie auf
der Lippe durch den teilweise
steinigen Untergrund oder die
Ufernähe, falls man doch mal
rückwärts vom Brett ins Wasser
fallen sollte.“
Gerade, weil niemand un-
freiwillig baden gehen möch-
te, geschieht dies letztendlich
doch durch die Kopfblockade
der Paddelanfänger. „Mir fällt
bei fast jedem Teilnehmer auf,
dass er die ersten fünf bis zehn
Minuten verkrampft auf dem
Bord steht“, so der Dorstener.
„Springt jetzt einmal ins Wasser,
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