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stapelten sich bald Pulverfässer
und Musketenkugeln. Die Um-
wandlung in ein Hauptwaenar-
senal entsprach nun gar nicht der
Zielsetzung als „Werk des Frie-
dens“. Nach der berühmten Be-
lagerung von Dorsten 1641 durch
die Kaiserlichen war die hessische
Herrscha vorüber, und die Mön-
che konnten nach acht Jahren
wieder in ihre Heimatstadt zu-
rückkehren.
Die nun wieder selbstverwaltete
Stadt gründete schon im darauf-
folgenden Jahr ein Jungengym-
nasium, und die Mönche boten
sich als Lehrer an. Am 3. Novem-
ber 1642 hatten am Petrinum 78
Schüler ihren ersten Schultag. Die
Erziehung durch Ordensleute war
nichts Ungewöhnliches, und als
1699 die Ursulinen ihr Mädchen-
gymnasium eröneten, lag die
Schulausbildung in Dorsten vor
allem in geistlicher Hand.
Immer wieder drehte sich das Rad
der Geschichte auch in Dorsten
Hessen besetzt, und da dieser
jahrzehntelange Konflikt vor allem
auch ein Religionskrieg zwischen
Katholiken und Protestanten war,
war die Treue der Mönche zu Rom
bei den evangelischen Besatzern
nicht gerne gesehen. Daher war-
fen die Hessen die Franziskaner
kurzerhand aus dem Kloster und
verjagten sie nach Recklinghau-
sen. In den nun leeren Räumen
as „Werk des Friedens“ be-
gann kurz nach dem Waf-
fenstillstand: Schon 1488, kurz
nachdem der Bau des Konvents
beschlossen worden war, kamen
die Mönche nach Dorsten und
begannen damit, ihre künige
Wirkungsstätte auszubauen. An
die Stelle einer alten Kapelle und
eines leeren Bauplatzes traten
bald ein kleines Kloster und eine
Kirche. Die Anzahl der Brüder
blieb überschaubar, denn zwi-
schen den Klostermauern war nur
Platz für gerade einmal zwanzig
Mönche. Sie arbeiteten in den ei-
genen Gärten, Ställen und Werk-
stätten, die nach und nach ausge-
baut wurden. Eine Klosterbrauerei
gab es auch, und natürlich nah-
men die Patres seelsorgerische
Aufgaben in Dorsten wahr.
Doch die Zeiten blieben nicht so
friedlich, wie das Klosterleben in
der heutigen Vorstellung vielleicht
erscheinen mag. Im Dreißigjäh-
rigen Krieg wurde die damalige
Festungsstadt Dorsten von den
Ein spätmittelalterlicher Fehdestreit war die Geburtsstunde des
Franziskanerklosters: Nachdem der Mönch Bitter von Raesfeld den
Zwist zwischen seinem Bruder Goswin und der Stadt Dorsten ge-
schlichtet hatte, verpflichteten sich beide Parteien als „Werk des
Friedens“ ein Kloster in Dorsten zu errichten. Seit 1488 wird nun die
wechselvolle Geschichte der Franziskaner auch in der Lippestadt
geschrieben.
Franziskanerkloster:
Besetzt, bombardiert, verkauft
D
Filmstreifen: Perysty/Fotolia.com
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SEIT 1993
weiter. Mal sind es die
Franzosen, mal die
Österreicher, die sich
im Kloster mit ihren
Truppen
einquartie-
ren. Dennoch über-
dauerten die Gemäuer
die Jahrhunderte, bis
im März 1945 alliierte
Bomben die Innen-
stadt in Schutt und
Asche legten. Die Fran-
ziskaner, die nicht zum
Kriegsdienst eingezo-
gen waren, kommen
nach der Zerstörung
von Kirche und Kloster
bei Dorstener Familien unter. Die
Solidarität unter den Bürgern ist
so groß, dass viele von ihnen 1952
tatkräig mit anfassten, um die
Kirche in der Innenstadt wieder
aufzubauen.
Vor allem diejenigen, die unter
Schweiß und Mühe ehrenamt-
lich mit angefasst hatten, sollten
einige Jahre später wütend auf
die Mönche werden: Der Verkauf
des halben Klostergrundstückes
an den Woolworth-Konzern trieb
einen Keil zwischen Bürger und
Franziskaner. Die so schnell wie-
der verkaue und abgerissene
Kirche wich einem schmucklosen
Betonklotz, der noch heute in der
Innenstadt steht, wo einst eine
prächtige Kirche zum Gebet ein-
lud.
Nach dem Zweiten
Weltkrieg um 1947
Kloster von Westen
um 1920
Nach dem Zweiten
Weltkrieg um 1947