Lokallust Spezial Wirtschaft&Beruf - page 26

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WIRTSCHAFT
&BERUF
Gelenke sind wahre Hochlei-
stungssysteme in unserem Kör-
per. Jedes Jahr führt ein Hüft-
gelenk etwa 1,5 Millionen Be-
wegungen durch. Dabei ist der
Gelenkknorpel das schützende
Polster, der zwei Knochenstücke
verbindet. Er absorbiert Stöße
und sorgt für eine reibungsarme
Beweglichkeit der Gelenke. Doch
durch Fehlstellungen, falsche
Belastungen oder Verletzungen
nutzt sich dieser Knorpel schnel-
ler ab. Die Folgen: starke Schmer-
zen und eine eingeschränkte
Bewegungsfreiheit. Wenn kon-
servative Maßnahmen hier kei-
ne Linderung mehr verschaf-
fen, kann der Gelenkersatz zur
Rückkehr in ein aktives Leben
beitragen. Im Gespräch mit der
regioVital erklärt Privatdozent Dr.
med. Mike H. Baums, Chefarzt der
Orthopädie, Unfallchirurgie und
Sporttraumatologie im St. Eli-
sabeth-Krankenhaus, wann der
operative Eingriff sinnvoll ist und
wie dieser durchgeführt wird.
Arthrose kommt meistens
im Alter
In Deutschland leiden rund fünf
Millionen Menschen an einer
Hüftarthrose, eine chronische Er-
krankung, die sich über mehrere
Jahre entwickelt. Im Anfangs-
stadium treten zunächst keine
Beschwerden in Erscheinung.
Erst mit dem Fortschreiten des
Gelenkverschleißes kommt es
allmählich zu den für eine Hüft-
gelenksarthrose typischen Be-
schwerden wie Muskelverspan-
nungen
und
Bewegungsein-
schränkungen im Bereich
des betroffenen Hüftge-
lenks. Die Erkrankung des Hüft-
gelenks ist auf einen Verschleiß
der Knorpeloberfläche der Hüft-
pfanne und des Hüftkopfes zu-
rückzuführen. Der Gelenkknorpel
des Hüftgelenks sorgt bei gesun-
den Menschen normalerweise
dafür, dass nur eine indirekte
Reibung zwischen Hüftkopf und
Oberschenkelknochen entsteht.
Dass gerade Gelenkerkran-
kungen immer häufiger auftre-
ten, hat nicht zuletzt damit zu
tun, dass die Lebenserwartung
beständig steigt. Denn mit den
Jahren nutzen sich die Knorpel
ab. „Viele meiner Patienten sind
bereits über 60 Jahre. Doch lei-
den auch schon vermehrt jün-
gere Menschen an einer Arthrose.
Das wird darauf zurückgeführt,
dass die Menschen heute viel
aktiver leben und so die Gelenke
stärker belastet werden“, erklärt
Chefarzt Dr. med. Baums, der
seit August die Klinik für Ortho-
pädie, Unfallchirurgie und Sport-
traumatologie leitet.
Künstliche Gelenke als
letzte Maßnahme
„Eine konservative Behand-
lung hat stets Vorrang vor der
operativen“, betont Dr. med.
Baums. Denn auch durch den Ein-
griff bekommt der Patient kein
neues Gelenk, sondern nur ein
Ersatzgelenk, das keinen über-
mäßigen Belastungen standhält.
Sportarten mit starker Erschüt-
terung oder Drehbewegung und
Sportarten mit hoher Verlet-
zungsgefahr wie Ballsportar-
ten, Tennis, Reiten oder alpiner
Skilauf können in Maßen und
mit gewissen Einschränkungen
durchgeführt werden. Geeignete
Sportarten sind dagegen leich-
te Gymnastik, Nordic Walking,
Radfahren und Schwimmen. Bei
moderaten Schmerzen sollten
Das St. Elisabeth-Krankenhaus in Dorsten hat einen neuen Chefarzt –
Privatdozent Dr. med. Mike H. Baums ist Spezialist auf dem Gebiet des Gelenkersatzes
ist Lebensqualität
Privatdozent Dr. med. Mike
H. Baums ist der neue Chef-
arzt der Klinik für Ortho-
pädie, Unfallchirurgie und
Sporttraumatologie.
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