Lokallust Haltern am See - page 12

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Weihnachten in Haltern | 09. Dezember 2017
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Benedikt Höwedes über seine bewegende Arbeit beim Ambulanten Kinder-
und Jugendhospizdienst Südliches Münsterland
Am Ende kommt alles anders.
Denn das Leben passiert einfach
so, ohne zu fragen. Und so gerne
manch einer die Zukunft voraus-
sehen möchte, letztendlich geht
es nicht. Was einem Menschen im
Leben widerfährt, ist leider nicht
immer schön und kann durch
eine schwere Krankheit von jetzt
auf gleich ganze Familien verän-
dern. Bewundernswert sind da-
bei die Menschen, die nicht auf-
geben, wenn es einmal hart auf
hart kommt. Und auf der anderen
Seite die Menschen, die Betroffe-
nen dabei helfen, sich mit ihrem
Schicksal zu arrangieren.
Einer dieser Menschen ist Bene-
dikt Höwedes. Die meisten ken-
nen den 29-jährigen Halterner
eher aus dem Fernsehen, vom
Fußballfeld. Doch der National-
spieler steht mit seinem Gesicht
nicht nur für herausragenden
Fußball, sondern auch für ein
starkes soziales Bewusstsein.
Seit Anfang des Jahres unter-
stützt er deswegen gemeinsam
mit vielen weiteren ehrenamtli-
chen Helfern beim Ambulanten
Kinder- und Jugendhospizdienst
Südliches Münsterland in Haltern
am See Familien, deren Kinder an
lebensverkürzenden Erkrankun-
gen leiden. Als Schirmherr beglei-
tet er sie auf dem oftmals schwe-
ren Weg, an dessen Ende immer
der Tod steht.
Wie so oft im Leben, war es auch
hier der Zufall, der Benedikt Hö-
wedes und das Projekt zusam-
mengeführt hat. „Ich habe schon
über längere Jahre ein soziales
Engagement gesucht, das zu mir
passt und was einen persönli-
chen Bezug zu meiner Region
herstellt. Der erste Kontakt zum
Ambulanten Kinder - und Jugend-
hospizdienst Südliches Münster-
land entstand eher zufällig, aber
nachdem ich die Leute kennenge-
lernt habe, die das Projekt leiten,
war mir klar, dass es genau das
war, was ich gesucht habe!“ er-
zählt der Halterner. Auch wenn er
berufsbedingt in der ganzen Welt
unterwegs ist – seiner Heimat
bleibt er immer verbunden.
Keine Frage also, dass er auch
aus der Ferne aktiv ist und den
erkrankten Kindern und Jugend-
lichen immer wenn es geht Zeit
schenkt. So sammelt er nicht nur
Spendengelder, die den Hospiz-
dienst finanziell unterstützen,
sondern besucht die Betroffenen,
um mit ihnen gemeinsame Zeit
zu verbringen. Der persönliche
Kontakt, ist ihm dabei besonders
von Bedeutung. „Das wichtigste
ist die Gesundheit und die Fami-
lie. Manche Leute haben schwere
Schicksalsschläge hinter sich und
denen möchte ich an die Hand
gehen und meine Unterstützung
anbieten,“ erklärt der Schirmherr
seine Motivation. Er wolle Leuten
helfen, die vielleicht nicht ganz so
viel Glück gehabt haben in ihrem
Leben.
Er und alle anderen ehrenamtli-
che Helfer versuchen dabei, die
Themen Tod und Sterben nicht
zu sehr in der Vordergrund zu
stellen, sondern sich auf die Zeit
zu fokussieren, die den Kindern,
Jugendlichen und jungen Er-
wachsenen noch bleibt. Die le-
bensverkürzenden Krankheiten,
an denen sie leiden, bestimmen
ihr Leben schon genug. So sollen
sie das bisschen Leben, das ihnen
noch bleibt, so schön wie mög-
lich erleben können. Vor allem
jetzt, wo Weihnachten vor der
Tür steht: „Das Weihnachtsfest ist
häufig die Zeit des Jahres, in der
die Familie zusammenkommt.
Man hat vielleicht ein wenig mehr
Zeit als im Alltag, um über gewis-
se Dinge nachzudenken, und ge-
rade deshalb brauchen die Fami-
lien eine Schulter zum Anlehnen.“
Doch trotz der positiven Ein-
stellung aller beim Ambulanten
Kinder- und Jugendhospizdienst
Südliches Münsterland ist die
Arbeit mit den Schwerkranken
Yvonne Steinbuß war fünf Jahre ehrenamtlich aktiv, bevor sie in diesem
Jahr die Leitung des Ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienstes
Südliches Münsterland übernahm.
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