Lokallust Dorsten - page 16

16 Heute treffe ich …
Angedacht hatten wir das Tref-
fen schon vor drei Monaten,
nun hat es zum Glück doch
noch geklappt. Quasi auf den
letzten Metern erwischte ich
Oliver Grimm noch in seinem
Büro.
Es herrschte dort schon Auf-
bruchsstimmung, seine Zeit als
Leiter des Gemeinschaftshauses
ist bald vorbei. „Mich als wa-
schechten Kirch-
hellener zieht es
wieder
zurück
nach Gladbeck“,
so Oliver Grimm.
Nach seinem
Abitur am Glad-
becker Ratsgym-
nasium studierte Oliver Grimm
Diplompädagogik, schaute sich
aber schon zuvor in der Praxis
um, ob dieser Bereich etwas für
ihn ist. Seinen Zivildienst leiste-
te Oliver Grimm daher im St.
Suitbert-Haus des Caritasver-
bandes in Gladbeck. Hautnah
bekam er in der Einrichtung für
betreutes Wohnen von Anfang
an Kontakt zu über 90 Menschen
mit geistigen und/oder körper-
lichen Behinderungen – und ist
in diesem sozialen Sektor ge-
blieben.
Weitere wertvolle Praxiser-
fahrungen durch die Begleitung
von Menschen mit psychischen
Erkrankungen sammelte der ge-
borene Kirchhellener halbtags
als studentische Hilfskraft in
den AWO-Wohnstätten Busfor-
thof. Nach dem Studium stieg er
dort schnell
zum stellver-
t r e t e n d e n
Einrichtungs-
leiter auf. An-
s ch l i eßend
folgten neun
Jahre als Lei-
ter des Gemeinschaftshauses
Wulfen, so dass Oliver Grimm
am Ende auf insgesamt 18 Jahre
AWO zurückblicken kann. „Ich
verliere durch den Jobwech-
sel den täglichen Kontakt zu
Menschen, die sich hier für das
vielfältige Angebot des Hauses
interessierten“, so der 43-Jäh-
rige. „Auch werden mir die Ge-
spräche mit sämtlichen Koope-
rationspartnern und natürlich
Heute treffe ich …
Oliver Grimm
Bye bye Dorsten – Hello Gladbeck
auch der gute Kontakt zum ge-
samten Stadtteil Wulfen-Bar-
kenberg sowie zum Kulturamt
der Stadt Dorsten fehlen“, be-
dauert Oliver Grimm.
Aber nun legt der Diplompä-
dagoge seinen Focus auf den
neuen Job. Unterschrieben hat
seinen neuen Arbeitsvertrag,
so wie bereits vor 23 Jahren,
erneut Rainer Knubben, Vor-
standsmitglied der Caritas. Da-
mit schließt sich der Kreis und
Oliver Grimm arbeitet erneut in
der Behindertenhilfe. Betreute
er die Menschen damals auf
der Wohnraumebene, so unter-
stützt der dreifache Familien-
vater die Menschen mit Handi-
caps nun ab den 1. September
in ihrem Arbeitsumfeld. „Durch
die hohe Anzahl an Menschen
mit schweren Behinderungen
haben wir im Förderbereich zu-
sätzlich zum Personalschlüssel
von 1:12 einen weiteren Betreu-
ungsschlüssel von 1:4, so dass
wir gezielter auf die einzelnen
Menschen eingehen können“,
freut sich Oliver Grimm auf sein
neues Tätigkeitsfeld. Um zu
erfahren, wie die Belastungen
seiner Kolleginnen und Kolle-
gen sind, wird Oliver Grimm in
seinem neuen Job, ebenso wie
im Gemeinschaftshaus, selbst
tatkräftig an der Basis mit an-
fassen. „Nur so kann ich sehen,
was körperlich zumutbar ist und
was sich gegebenenfalls ändern
muss.“
Ich frage mein Gegenüber,
was wohl der größte Unter-
schied zwischen den beiden
Jobs sein wird. Ohne zu zögern
antwortet Oliver Grimm: „Der
größte Unterschied wird der
sein, dass ich in Kürze feste Ar-
beitszeiten, keinen Wochen-
enddienst und keine Rufbereit-
schaft mehr haben werde. Ich
habe nun durchgehend ab Frei-
tag zweieinhalb Tage frei für die
„Mich als waschechten
Kirchhellener zieht
es wieder zurück nach
Gladbeck“
Oliver Grimm
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