Lokallust Auto Spezial - page 7

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AUTO
&
MOBILITÄT
MÄRZ 2017
„Toyota war 1997 der erste Anbieter eines Vollhybrids“
- geistert es mir durch den Kopf, als ich am Toyota Au-
tohaus Swebenring im C-HR Crossover Hybrid Platz
nehme. Der C-HR polarisiert, alleine schon wegen seines
futuristischen Designs.
Meine geplante Fahrstrecke ist 20 Kilometer lang und
das Augenmerk liegt auf dem Ladestand des Akkus. Wo
wird dieser nach 20 Kilometern liegen? Beim Hybrid wird
durch das Rückgewinnungssystem (Bremsen, Leerlauf
und über den Ottomotor) der Akku geladen. Eine Steck-
dose benötigt diese Technik nicht!
Zunächst sei gesagt, das Auto “schnurrt“ gut. Auf dem
8-Zoll-Display kann ich sehr gut erkennen, mit welcher
Energiequelle der Wagen gerade angerieben wird und
ob ein Rückfluss zum Akku stattfindet. Ich fahre einen
Automatik, trete somit auch mal richtig durch. Eine
andere Streckenpassage nutze ich, um mit gleichblei-
bender Geschwindigkeit zu fahren. Mein Blick wan-
dert immer wieder auf das Display - die Akkuleistung
schwankt. Erst geht die Ladung weit nach unten, dann findet wie-
der ein Rückfluss statt. Durch das Bremsen vor einer Ampel ge-
winne ich einen Balken. Wieder am Autohaus angekommen, zeigt
der Akku den gleichen Ladestand wie zu Beginn meiner Probefahrt
an. Das hätte ich so nicht erwartet!
Auf den Akku gibt es bei Toyota übrigens eine fünfjährige Werks-
garantie. Und: Mit 30 Euro pro Jahr kann ich diese um weitere fünf
Jahre verlängern. Das dürfte die Diskussion um die Frage der Halt-
barkeit des Akkus wohl beenden.
Mein persönliches Fazit: Der Voll-Hybrid bietet eine einfache und
effektive Technik. Der Akku wird durch Rückgewinnung geladen
womit ich mir die
Steckdose spare.
Diese
steht
ja
auch nicht unbe-
dingt jedem Au-
tofahrer in seinem
Wohnbereich zur
Verfügung.
Christian Sklenak
fuhr den Toyota
C-HR Hybrid
Übersicht
über die
unterschiedlichen
alternativen
Antriebstechniken
Elektroautos
Unter Elektroautos, auch E-Au-
tos oder E-Mobile genant, fallen
Kraftfahrzeuge, die ausschließ-
lich von einem Elektromotor an-
getrieben werden. Die zu ihrer
Fortbewegung nötige elektrische
Energie kommt aus einer Trakti-
onsbatterie, d. h. nicht aus einem
Reichweitenverlängerer,
einer
Brennstoffzelle oder einer Ober-
leitung.
Hybridantrieb
Beim Hybridantrieb muss zwi-
schen dem seriellen und dem
parallelen Hybridantrieb unter-
schieden werden. Bei einem se-
riell angeordneten Hybridantrieb
treibt ein Verbrennungsmotor
einen elektrischen Generator an,
der die Fahrenergie bereitstellt
oder den Akku lädt. Das Fahr-
zeug wird ausschließlich von
dem eingebauten Elektromotor
angetrieben. Anders als beim se-
riellen Hybridantrieb kann beim
parallelen Hybridantrieb ein Be-
triebszustand eingeschaltet wer-
den, bei dem Elektromotor und
Ein Elektrofahrzeug als Transporter,
diesen Markt hat bislang lediglich der
japanische Autohersteller Nissan er-
kannt.
Der elektrische Nissan e-NV200, ver-
eint das Beste seines Benzin- und Die-
selbruders sowie des Stromer-Bestsel-
lers Nissan Leaf.
Ein Transporter, der be- und auf-
geladen werden kann, ist das richtige
Fahrzeug für Lieferanten, Handwerker
und für all diejenigen, die etwas trans-
portieren müssen. Der e-NV200 fährt
ab Juli 2014 mit dem gleichen Lade-
volumen wie sein herkömmlicher Ver-
wandter (bis zu 4,2 Kubikmeter) und
dem 109 PS starken Antriebsstrang des
Nissan Leaf durch die Stadt. Er macht
Nissan damit zum ersten
Großserienhersteller der
Welt mit zwei reinrassigen
Stromern im Portfolio.
Mit
wenigen
Hand-
griffen wird nämlich aus
dem zweisitzigen Trans-
porter ein siebensitziger
Lastesel für Großfamilien
oder für Großraumtaxen.
Kein Wunder, dass in den
europäischen Metropolen
dieses
e-angetriebene
Fahrzeug als Taxi immer
mehr eingesetzt wird.
Bei meiner Probefahrt
mit der Luxusausführung
Evalia bin ich jedoch al-
lein im Auto und rolle
auch nicht durch irgend-
eine Metropole, vielmehr
Nissan e-NV200: Ein Transporter,
der be- und aufgeladen werden kann
bin ich in Recklinghausen und Herne
unterwegs. Mit einer offiziellen Reich-
weite von 170 Kilometern kann der
e-NV200 sicher und emissionsfrei üb-
liche Stadtfahrten bewältigen, auch
wenn in der Praxis erfahrungsgemäß
Abstriche zu machen sind.
Ein Bremssystem mit Energierü-
ckgewinnung soll den Lastesel fit
machen für den Stadtverkehr. Die
Aufladung erfolgt nach Angaben der
Japaner entweder über Nacht mit
einem Einphasen-Stecker (16 Ampere,
3,3 kW) oder in vier Stunden an einer
32-Ampere/6,6-kW-Steckdose. An ei-
ner Schnellladestation mit 50 kW soll
der Akku in einer halben Stunde zu 80
Prozent wieder gefüllt sein.
Damit würde dann auch die Ur-
laubsfahrt nicht zum „Ladesta-
tion-Hopping“. Wenn alle diese
Maßnahmen greifen, könnten
die Zulassungszahlen von Fahr-
zeugen mit alternativer Antriebs-
technologie in den kommenden
Jahren deutlich steigen.
In einem Bereich boomt die
E-Mobilität in Deutschland aber
schon seit Jahren: Fahrradhänd-
ler verzeichnen ständig stei-
gende Verkaufszahlen im Bereich
von E-Bikes und Pedelec (Pedal
Electric Cycle). Längst haben die
Fahrräder mit Elektromotor-Un-
terstützung ihr „Rentner-Image“
abgelegt und sprechen auch
jüngere und technikbegeisterte
Menschen an.
Wie alltagstauglich die E-Mo-
bilität schon ist, wollten wir von
„Lokallust-Auto-Spezial“ genau
wissen und haben dazu unter-
schiedliche Fahrzeuge getestet.
Lesen Sie dazu die Eindrücke
unserer Redakteure auf den fol-
genden Seiten.
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