Lokallust Dorsten - page 8

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Heute treffe ich …
„SCHLAF! mit mir…“ lautet der
Titel seiner neuen Hypnoseshow.
Ich werde aber mit Sicherheit
wachbleiben, da mir gefühlte tau-
send Fragen an Andreas Ahnfeldt
unter den Nägeln brennen.
Direkt nach der freundlichen
Begrüßung überlege ich, ob
ich jetzt schon erwähnen soll,
dass ich nicht an in „Ohnmacht“
fallende Menschen per Finger-
schnipp glaube. Ich entscheide
mich aber dafür, erst einmal etwas
abzuwarten. Und so erzählt mir
Andreas Ahnfeldt, alias Aaron, von
den Anfänger seiner Hypnosekari-
ere.
„Bei der ersten Hypnoseshow,
die ich gesehen habe, konnte eine
Frau aus dem Publikum nicht un-
terscheiden, ob ihre Freundin real
rechts neben ihr oder auf dem
freien Platz zu ihrer Linken sitzt.
Ich war natürlich skeptisch, ob das
mit rechten Dingen zugeht.“
Schneller als gedacht ist er da
der Moment, in dem ich seine Aus-
sage bestätige und mich ebenfalls
als Zweiflerin oute. Aaron lächelt
nur ein wenig und erzählt weiter.
„Jahre später sah ich eine wei-
tere Show, in der ein Gast auf der
Bühne seinen Namen vergaß. Das
nahm ich zum Anlass, zu recher-
Magier und Hypnotiseure aus. Als
gelernter Schauspieler und Zau-
berkünstler fiel es Aaron nicht
schwer, die Shows zu gestalten,
dennoch setzte er sich immer wie-
der selbst unter Druck. „Ich wollte
den Zuschauern damals noch
beweisen, dass Hypnose funktio-
niert.“
In Las Vegas erlebte er den „Come-
dian-Style“ der Hypnotiseure, der
ihm weitaus besser gefiel und den
er bis heute beibehält. Auf Kreuz-
fahrtschiffen, als erster deutscher
Hypnotiseur in Las Vegas, auf Be-
triebsfeiern, bei Fernsehauftritten
oder im Movie Park – der fast
50-Jährige lockt die Menschen
seitdem an.
Durch seine mehr als 6.000
Shows weltweit hat Deutschlands
bekanntester Show-Hypnotiseur
natürlich viel Routine gewonnen
und bringt mittlerweile 80% sei-
ner Zuschauer auf der Bühne in
Hypnose. „Theoretisch kann je-
de/r in Hypnose fallen, auch wenn
man nicht daran glaubt. Nur wenn
man sich innerlich sperrt, dann
funktioniert es absolut nicht.“
Mich interessiert das Risiko ei-
ner Hypnose. „Das Risiko für mich
ist höher, für den Mitspieler ist es
so gut wie null. Fehlt meine Stim-
me, so wird die hypnotisierte Per-
son spätestens nach fünf Minuten
von alleine wach.“ „Und wo liegt
jetzt Ihr Risiko?“, möchte ich von
Aaron wissen. „Mein Risiko liegt
darin, dass die „falschen“ Per-
sonen zu mir auf die Bühne kom-
men und sich kaum jemand hyp-
notisieren lässt.“
„Falsche“ Personen? Kaum ha-
ben sich meine Zweifel ein wenig
gelegt, sind sie plötzlich wieder
ganz präsent. „Was meinen Sie
Heute treffe ich …
Andreas Ahnfeld
chieren, was es mit der Hypnose
wirklich auf sich hat. Und ich kam
auf zu dem Ergebnis, dass das
Unterbewusstsein alles als real
ansieht.“ Kurz darauf ließ er sich
von einem guten Freund in Hyp-
nosetechniken ausbilden und trat
von 2001 bis 2004 als mystischer
Hypnotiseur auf. Eine dicke gol-
dene Kette und ein fetter schwar-
zer Lidstrich – so sahen damals
Wo immer Andreas Ahnfeld auftritt, gefüllte Säle sind ihm sicher
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