Lokallust Dorsten - page 18

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Klaus Dörnhöfer (Finanzen), Claudia Berg (hauptamtliche Koordinatorin des
ambulanten Hospizdienstes), Marlies Müller (stellvertretende Vorsitzende),
Thomas Boos (Schriftführer) und Lambert Lütkenhorst (Vorsitzender) bilden
den Vorstand des Fördervereins.
Die ehrenamtlichen Helfer des „Hospiz-Freundeskreis Dorsten e.V.“
Das Palliativ-Netzwerk Dorsten:
„Eine Idee Menschlichkeit mehr“
Weihnachten ist vorbei und wir
alle sind ins neue Jahr gestartet.
Mit Zielen, mit Wünschen und mit
Hoffnungen. Kein Gedanke da-
ran, dass sie sich vielleicht nicht
mehr erfüllen könnten. Doch dann
kommt ganz unverhofft die Dia-
gnose: Nicht heilbar.
Viele Menschen schieben den
Gedanken daran, dass das Leben
endlich ist, erst einmal zur Seite,
dann aber müssen auch sie sich
dem Unvermeidlichen stellen.
Die Arbeit des Hospizdienstes ist
mittlerweile zum Glück kein Ta-
buthema mehr. In dieser Situation
wird niemand allein gelassen: Die
ehrenamtlichen Helfer des „Hos-
piz-Freundeskreis Dorsten e.V.“
sind an Ihrer Seite.
Damit betroffenen Patienten
diese besondere Aufmerksamkeit
angeboten werden kann, wurde
im Jahre 2002 der „Hospiz-Freun-
deskreis Dorsten e.V.“ gegründet.
Federführend waren dabei insbe-
sondere Frau Ansorge, Herr Gor-
ski und Herr Figgner. Die Kosten
für die intensive Behandlung und
Begleitung schwerkranker und
sterbender Menschen wurden
schon damals nur zum Teil durch
Krankenkassen
übernommen.
„Die Arbeit des ambulanten Hos-
pizdienstes finanziert sich nahezu
ausschließlich über Spenden, so
mussten auf diesem Wege im letz-
ten Jahr deutlich mehr als 100.000
Euro aufgebracht werden“, so
Lambert Lütkenhorst, der erste
Vorsitzende des Hospiz-Freun-
deskreises. „Eine große Hilfe für
unsere Arbeit war die Spende des
Vereins Dorstener Zahnärzte, die
durch das Einschmelzen der Zahn-
goldspenden Dorstener Zahnpati-
entinnen und Patienten ermögli-
cht wurde.“
Aus diesen Spendengeldern
wurden unter anderem die 45 eh-
renamtlichen Hospizbegleiter in
Dorsten durch eine
umfassende Aus-
und Weiterbildung
inklusive
Prakti-
kum auf ihren Ein-
satz vorbereitet.
Diese Koordina-
tion
übernimmt
Claudia
Berg,
hauptamtliche Ko-
ordinatorin des ambulanten Hos-
pizdienstes.
Regelmäßig treffen sich die eh-
renamtlichen BegleiterInnen in
den Räumen der Caritas, die ihnen
der Wohlfahrtsverband kostenlos
zur Verfügung stellt. Sie beginnen
dabei stets mit ihrem Eingangs-
ritual, bei dem sie aller Verstor-
benen, die sie begleitet haben,
gedenken.
Die
Hospizbegleiter
– ein Ehrenamt
mit viel
Herz
und
Einfühlungsvermögen
Arbeit des Hospizdienstes ist mittlerweile zum Glück kein Tabuthema mehr
Sabine Steffen, eine der ehren-
amtlich tätigen Frauen, war über-
rascht, wie intensiv sie auf die
Hospizbegleitung vorbereitet wur-
de. „Zusätzlich habe ich viel über
mich nachgedacht und musste
mich anderen Menschen gegen-
über öffnen.“
Hille Altenkamp ergänzt: „Wir
werden durch Frau Berg auch
nach der Ausbildung immer noch
gut beraten und aufgefangen. Ich
sehe meine Arbeit als Hospizbe-
gleiterin als ein Geschenk an.“ Alle
ihre Kolleginnen sehen es ähnlich
und Sonja Preißendörfer bemerkt
abschließend, dass sie, auch wenn
es manchmal sehr belastend ist,
mit den Patienten von Herzen
lachen kann und erntet dafür Zu-
stimmung von allen Frauen in der
Runde.
Von einmal wöchentlich bis täg-
lich, auch über Nacht – die Zeiten,
die die Frauen mit den Schwer-
kranken verbrin-
gen, sind unter-
schiedlich.
Da
eine Begleiterin
ausschließlich
einen
Erkrank-
ten
begleitet,
baut sich im Lau-
fe der Zeit ein
Vertrauensver-
hältnis auf. Und so entscheiden
über die Häufigkeit der Besuche
jeweils Begleiterin und Patient al-
lein. Aber nicht nur den unheilbar
kranken Mitmenschen stehen die
hilfreichen Frauen und Männer zur
Seite – sie unterstützen ebenso
die Familienangehörigen ihrer zu
begleitenden Erkrankten. Denn
auch sie leiden unter der Situation
und/oder haben dadurch Schlaf-
in Dorsten
„UnserLohn ist die
Dankbarkeit der
Patienten dafür,
dass wir Zeit mit
ihnen verbringen.“
Monika Mussmann,
ehrenamtliche Hospizbegleiterin
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