Lokallust Dorsten - page 5

Die beiden Ansichten
des Kreuzes über dem
Altar der Klosterkirche
sehr strenge Regeln. Privatsphäre
gab es nicht, unsere Zellen waren
anfangs lange Zeit lediglich durch
Planen voneinander getrennt“,
erinnert sich Schwester Barbara.
Für sie stand schon sehr früh fest,
dass sie nicht heiraten wollte, und
hat sich daher bereits als junges
Mädchen für ein Leben mit Gott
entschieden. „Ich wusste, dass ich
meine Familie kaum noch sehen
würde und das Kloster normaler-
weise nicht verlassen durfte, aber
meine Entscheidung stand.“
Auch Schwester Teresa hatte
bis heute kaum einen Zweifel an
ihrem Entschluss, Nonne zu wer-
den. „Ich war 22 Jahre alt, als ich
ins Kloster ging. Ich erinnere mich
noch genau daran, dass es kein
fließendes Wasser für uns gab und
die Strümpfe schrecklich kratzten.
Wir hatten zudem auch, wie
Schwester Barbara bereits sagte,
keinen Kontakt nach außen. Der
Zahnarzt kam zu uns, und noch
bis vor 40 Jahren wurde selbst die
Wahlurne ins Haus gebracht.“
Dennoch blieb die sympathi-
sche Lehrerin für Mathematik,
Chemie und Biologie dem Orden.
„Ich habe zwar eine Musikstunde
gegeben, aber selber gesungen
habe ich nie“, verrät sie schmun-
zelnd. Im Haus sind die Nonnen
füreinander da, auf Gemeinsam-
keit wird Wert gelegt. So kochen
sie zwar nicht gemeinsam, das
Essen wird in der Re-
gel von der Caritas
geliefert, aber sie
essen in Gemeinschaft zu Mittag
und verbringen auch tagsüber
Zeit miteinander, u. a. im gemein-
samen Gebet. Allein gelassen wird
hier niemand und so ist es für
jede Nonne eine Selbstverständ-
lichkeit, auch im Krankheitsfall
für ihre Mitschwestern da zu sein.
„Ich habe Schwester Paula bis zu
ihrem Tode gepflegt. Am 8. Fe-
bruar jährte sich ihr Jahrestag
bereits zum sechzehnten Mal“,
erinnert sich Schwester Barbara.
„Jede Nonne legt die drei Gelübde
„Keuschheit, Armut und Gehor-
sam“ ab, um in den Orden aufge-
Westwall 61 | 46282 Dorsten
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24. Februar 2017
Die Ursulinen
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