Lokallust Dorsten - page 18

18 Damals in Dorsten
Wer die Holsterhausener An-
toniuskirche nicht kennt, wird
beim ersten Gang durch das
Turmportal überrascht sein:
Freistehende Außenwände mit
Fensteröffnungen bilden einen
Innenhof, über dem das Dach
zu fehlen scheint. Der Grund
dafür erinnert an modernen
Größenwahn.
Rund 500 Jahre lang war die
alte Antoniuskirche geistlicher
Mittelpunkt des kleinen Dorfes
Holsterhausen an der Lippe.
Hier wurde gebetet, geheiratet,
getauft und getrauert. Anson-
sten fristeten die Menschen
ein eher einfaches Leben, das
von Armut und Mangel geprägt
war. Noch in der Mitte des 19.
Die St. Antoniuskirche-
Pfarrkirche in Holsterhausen
Jahrhunderts suchten viele
Holsterhausener ihr Glück lie-
ber in der Fremde. „Es waren
also insgesamt 18 Seelen, die
in diesem Jahr unsere Gemein-
de verließen und in ein anderes
Land auswanderten“, notierte
Pfarrer Joseph Drecker 1844
betrübt in den Kirchenaufzeich-
nungen.
Die Wende kam mit der In-
dustrialisierung: Nachdem 1874
erstmals die Eisenbahn durch
Holsterhausen ratterte, siedel-
ten sich in der Folge Bergbau
und Industrie an. Josef Herold
war gerade ein Jahr als Pfarrer
im Amt, als unweit der Schie-
nenanlage die ersten Kohlen-
schächte ausgehoben wurden.
Binnen zehn Jahren verdop-
pelte sich die Einwohnerzahl
auf 1440 Einwohner im Jahre
1910. Pfarrer Herold war be-
geistert von dieser Entwick-
lung, und schon früh hatte er
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mit der Sammlung von Spen-
den begonnen. Sein Ziel war es,
für den aufblühenden Ort eine
prächtige Kirche möglich zu
machen.
Und was für eine Kirche:
Nicht weniger als einer pro-
sperierenden
Stadt
würdig
sollte der Neubau sein, den ein
Düsseldorfer Architekt 1910
im Auftrag der Gemeinde ent-
warf. Im Vergleich zu der alten
Pfarrkirche war das neue Got-
teshaus riesig dimensioniert,
als habe man jede Bescheiden-
heit gescheut. Allein der Turm
ragte gigantische 75 Meter in
die Höhe. Dank großzügiger
Spenden wurde die neue An-
toniuskirche in nur einem Jahr
von den Grundmauern bis zum
Wetterhahn fertig gebaut und
1913 feierlich eingeweiht. Hoch
verschuldet, aber glücklich
freute sich die Gemeinde über
die Einweihung durch den mün-
sterschen Bischof.
Doch die Gigantomie rächte
sich: In den folgenden Jahren
ging das nahe Keramitwerk
Konkurs, die Zeche wurde
stillgelegt. Die Bevölkerung
schrumpfte wieder, und ließ
die Kirche selbst an Festtagen
leer wirken. Zwei verheerende
Stürme 1940 und 1943 brachen
dem Monumentalbau dann das
Genick. Nachdem auch noch
der gigantische Turm 1949 we-
gen Bauschäden abgerissen
wurde, war die Ernüchterung
vollkommen. Man baute eine
kleinere Kirche in die Ruinen,
die viel besser zu der kleinen
Gemeinde passte, als der Protz
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