Lokallust Dorsten - page 10

10 Peter Koerber
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Die Nr. 1 für Dorsten und Umgebung
Die bürgernahen Makler mit und Sachverstand
02362/6 55 00
50
Jahre
ressierte, wählte er die Schwer-
punkte Industrie und Architek-
tur. Die Meisterprüfung setzte
sich jedoch aus allen möglichen
Interessensgebieten
zusam-
men. So mussten die Meister-
schüler, unabhängig von ihren
gewählten Themen, 20 Fotos
unterschiedlicher Motive prä-
sentieren, die sie auch selber
entwickeln mussten.
Mit Erhalt des Meisterbriefes
zog es ihn fort aus Dorsten und
der frisch gebackene Meister
verbrachte mehr Zeit im Aus-
land, als in Deutschland. Seine
Aufträge waren Fotos diverser
Automatisierungsprozesse und
Energieformen verschiedener
großer Firmen, für die er welt-
weit unterwegs war. So machte
er Aufnahmen in Kraftwerken,
unter Tage, in Raffinerien und
Industrieanlagen und selbst in
Atomkraftwerken, in denen er
teilweise verstrahlt wurde. Der
Arbeitsschutz wurde damals
leider noch nicht so ernst ge-
nommen. „Ich erinnere mich
noch an daran“, so Peter Koer-
ber, „dass ich einmal auf einen
96 Meter hohen Braunkohle-
bagger geklettert bin. Ungesi-
chert, mit meiner 10 Kilogramm
schweren Ausrüstung und das
– heute absolut nicht mehr vor-
stellbar – während der Bagger
in Betrieb war.“ Es waren in-
teressante und erlebnisreiche
Jahre, die der Fotografenmei-
ster in der Welt verbrachte. Im-
mer dabei sein 70-Kilo-Equip-
ment. „Die Ergebnisse der Auf-
nahmen konnte ich erst nach
der Entwicklung in einem Fach-
labor in Deutschland sehen“,
erinnert sich der Dorstener Fo-
tograf an frühere Zeiten.
Heutzutage wird dagegen fast
nur noch digital fotografiert.
Damit sind die Ergebnisse so-
fort sichtbar. Auch Peter Koer-
ber ist diesen technischen
Schritt mitgegangen und setze
seinen früheren Gedanken,
Dorstens Giebeldächer zu foto-
grafieren, in die Tat um. „Dabei
nahm ich mir einige künstle-
rische Freiheiten heraus“, ge-
steht der Dorstener. Seine Idee
verselbstständigte sich und das
Foto bekam durch die gewählte
Anordnung der Treppengiebel-
häuser immer mehr Aussage-
kraft. „Ich wählte absichtlich
den Marktplatz mit all den
Stühlen und Sonnenschirmen,
um das Leben dort zu zeigen,
musste allerdings auch Bäume,
Autos oder geschlossene Rolllä-
den am PC bearbeiten.“ Damit
ist das „Dorsten-Foto“ genau
genommen auch kein Foto
mehr, sondern ein Bild.
Eine Reihe Gebäude mit
Giebeldächern war dem Fo-
tokünstler zu wenig, er wollte
mehr von der Stadt zeigen. Also
setzte er kurzerhand eine zwei-
te Reihe darüber, in der nun
auch das Jüdische Museum, die
evangelische Kirche, der Kubus,
das älteste Fachwerkhaus Dor-
stens sowie die „Paterskirche“
ihren Platz fanden.
Sein fertiges Werk stellte Pe-
ter Koerber in verschiedenen
Formaten und Rahmungen zu-
sammen mit zahlreichen Fotos
aus seinem riesigen Fundus
gut drei Jahre lang in seiner
Galerie im Saal der ehemaligen
Gaststätte „Kleinespel“ aus. Zu
Ehren seines Großvaters Franz
Wolff, dessen Spitzname Lupus
lautete, nannte er die Galerie
damals „Lupus Fotokunst“. Die
offene Galerie wurde schnell
zu einer „Kultstätte“, wie Peter
Koerber sie bezeichnete. Jedes
Bild einer universellen Serie,
die es in den Ausführungen
„farbig“, „farbenreduziert“ und
„schwarz-weiß“ gibt, war und
ist immer noch handsigniert
und limitiert. „Ich zeigte meine
fertige Dorsten-Ansicht eines
Nach diesem Ursprungsbild wurde das
Kunstwerk aus Stahl gelasert
1,2,3,4,5,6,7,8,9 11,12,13,14,15,16,17,18,19,20,...64
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