Lokallust Haltern am See - page 17

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Bauerngeschichte | 23. April 2016
Kindern gegen den in der Land-
wirtschaft tauscht und mit allen
anderen auf dem Hof unterwegs
ist – damit es läuft.
Und das tut es. 25 Jahre jetzt
schon, in der vierten Generati-
on. Wie es weiter geht? Das kann
niemand so genau sagen. „Die-
ser Betrieb ist ein Auslaufmo-
dell“, sagt Heinz Bernd Gerding.
So wie er das sagt, kann er eine
gewisse Melancholie nicht ver-
bergen. Wie auch, er und seine
Frau lieben die Arbeit auf dem
Hof und die Landwirtschaft ge-
nauso, wie sie sie betreiben.
Anders möchten sie es gar nicht
haben, mit all ihren Tieren und
dem
ganzen
Familienleben.
Langweilig war es selbstredend
noch nicht. „Aber natürlich ist es
auch anstrengend.“
Eines allerdings werden sich die
Zwei dann jetzt doch ab und
an ein wenig öfter gönnen: Ein
paar Tage raus aus dem Alltag,
ohne füttern, melken, streuen
und misten. „Da springen alle
anderen ein“, freut sich das Ehe-
paar. Auch, wenn Heinz Bernd
Gerding das Handy gerade dann
ständig bei sich trägt. „Auf ei-
nem Hof ist eben halt immer et-
was los, und wenn ein Tier krank
ist, ist es besser, wir tauschen
uns mal kurz aus.“ Wie es in eini-
gen Jahren weitergeht, wird sich
zeigen. Erst einmal hat die ganze
tierische Schar ein ziemlich klas-
sisches Zuhause: einen Bauern-
hof, wo es auch tatsächlich noch
nach Hof riecht, Menschen, die
ihre Kühe beim Namen nennen,
die mit den Ferkeln toben und
dieses Leben lieben – auch,
wenn man dafür um halb sie-
ben aus den Federn muss.
Text+Fotos: Susanne Brzuska
Ein älteres Familienfoto der Halterner Bauernfa-
milie. Die Familie ist groß, die vier Söhne Bernd,
Maik, Lukas und Jonas mit ihren Eltern Andrea
und Heinz Bernd Gerding. Auch die Großeltern
Maria und Heinrich leben mit auf dem Hof.
Freude an der Landwirtschaft,
doch der Hof scheint ein Auslauf-
modell zu sein, weil alle Söhne
einen anderen Beruf haben.
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