Lokallust Haltern am See - page 16

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Bauerngeschichte | 23. April 2016
aber auch für ihn, jeden Tag ne-
ben füttern ebenso streuen und
ausmisten. 500 große Strohbal-
len pro Jahr sind nötig, damit
sich die tierischen Mitbewohner
möglichst wohlfühlen. Auch die
müssen heran geschafft wer-
den. Zwei Stunden dauert mor-
gens die Stallarbeit, danach
gibt es Frühstück. Das macht
die alte Dame des Hofes, Maria,
und auch zum Mittagessen ruft
sie die ganze Familie an ihren
Tisch. Die kommen gerne, Frau
Gerdingsen kocht gut und ger-
ne, auch Deftiges von westfäli-
schem Panhas bis zum Pfann-
kuchen. Ihr Mann Heinrich lässt
es sich nach wie vor nicht neh-
men, seinem Sohn beim Ausmis-
ten der Ställe zu helfen. Und je
nachdem, wie sie es einrichten
kann, hilft auch die jüngste Ge-
neration auf dem Hof mit. Aller-
dings: Alle vier Söhne arbeiten
in einem anderen Beruf, den Hof
übernehmen will bislang keiner
von ihnen. Dennoch packen sie
mit an, wann immer es ihre Zeit
erlaubt. Gemeinsam ist eben
auch hier alles leichter. Rund
zwölf Stunden dauert auf dem
Hof ein Arbeitstag. Und das an
jedem Tag in der Woche.
Andrea Gerding geht seit einiger
Zeit wieder in ihrem alten Beruf
arbeiten.
Die gelernte Erzieherin ist an-
fangs
vertretungsweise
für
drei Monate im Winter einge-
sprungen, „doch dann bin ich
gleich da geblieben“, lacht die
Frau, die nachmittags trotzdem
wieder den Arbeitsalltag mit
einiges an arbeitsintensiver Zeit
und Pflege. „Im Prinzip sind wir
schon fast ein zoologischer Gar-
ten, wir haben von allem etwas.
Und alle stehen auf
Stroh, nur die Mastschweine
bewegen sich auf Spalten, hier
kann noch jeder in die Ställe
gucken“, erklärt der Landwirt
nicht ohne Stolz. Das bedeutet
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