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Brahms-Chor
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Wenn die Mitglieder des Brahms
Chors am 20. Dezember das
Weihnachtsoratorium von Jo-
hann S. Bach anstimmen, ist die
hochsommerliche Probenarbeit
nur noch eine ferne Erinnerung.
„Jauchzet, frohlocket“ bei 30
Grad Wärme: „Das ist ein biss-
chen merkwürdig, gehört aber
dazu“, sagt Vorsitzender Mar-
tin Fleckenstein. Ein komplexes
Werk
einzustudieren,
gelingt
nur mit monatelanger Vorbe-
reitung. Der Brahms Chor stellt
Ansprüche, er will die Zuhörer
in der Kirche St. Marien bei der
Aufführung am Sonntag mit mu-
sikalischem
Niveau
überzeu-
gen. Für die Sänger hat sich die
intensive
Auseinandersetzung
mit dem weltbekannten Orato-
Brahms Chor singt das Weihnachtsoratorium
Das Konzert des Brahms Chors in der Kirche St. Marien (An der Marienkirche 11) am Sonntag, 20. Dezember, beginnt um
18 Uhr. Die Karte kostet 20 Euro (ermäßigt 10 Euro). Vorverkauf bei den Mitgliedern des Chors, im Pfarrbüro St. Marien
(An der Marienkirche 11), im Modehaus Mensing, in der Buchhandlung schwarz auf weiß in Holsterhausen sowie in allen
Geschäftsstellen der Volksbank Dorsten.
rium bereits ausgezahlt. Für das
Publikum zählt das Hörerleb-
nis, aber der Chor will in die die
Struktur der Komposition ein-
dringen und ihren Aufbau ver-
stehen: „Darin liegt der Reiz der
kontinuierlichen Arbeit“, erklärt
Fleckenstein. Mit Sakralmusik
ist das Dorstener Ensemble ver-
traut - geistliche Kompositionen
bilden einen Schwerpunkt im
Repertoire des Chors, der im
Vorjahr sein 20-jähriges Beste-
hen feierte. „Wir singen auch
gern weltliche Werke, aber die
Literatur ist sehr eingeschränkt.“
Eine reiche Auswahl böte die
Pop- und Unterhaltungsmusik,
auch im Opernfundus sind ein-
drucksvollen Chorstücke zu fin-
den, doch: „Das ist nicht unsere
Welt“, stellt der 61-jährige Vorsit-
zende fest. Die 40 Chormitglieder
fühlen sich wohler bei Bach und
Händel. Die Vorliebe für geistli-
che Musik hängt auch mit den
Aufführungsorten
zusammen.
In Dorsten bieten sich nur weni-
ge Säle mit großem Zuschauer-
potential und guter Akustik an,
daher ist der Chor mit seinen
Konzerten häufig zu Gast in den
Kirchen St. Marien oder St. Boni-
fatius. Geprobt wird allerdings in
der Aula des St. Ursula-Gymnasi-
ums, und zwar an jedem Montag
um 20 Uhr. Zwar bringen auch
einige Schüler ihre jungen Stim-
men ein, aber das gesetzte Alter
dominiert, stellt der Vorsitzende
fest. Martin Fleckenstein schloss
sich im Jahr 2000 dem Brahms
Chor an, ein Jahr später vertraute
die selbständige Sängergruppe
Alfred Schulze-Aulenkamp die
Leitung des Chors an. Er brach-
te neue musikalische Impulse
mit, erweiterte das Repertoire
um zeitgenössische Werke sowie
Chorliteratur des Norwegers Knut
Nystedt und anderer nordischer
Komponisten.
Schulze-Aulen-
kamp leitet die städtische Musik-
schule Gelsenkirchen, er bringt
oft seine Erfahrung ein als Juror
bei Chorwettbewerben und als
Dozent bei Fortbildungen. „Wir
sind sehr zufrieden mit ihm“, lobt
der Vorsitzende, „er ist ein exzel-
lenter Musiker und ein noch bes-
serer Pädagoge.“ Der Chorleiter
hat auch die Solisten ausgewählt,
mit denen der Brahms Chor am
20. die ersten drei Kantaten des
Weihnachtsoratoriums gestaltet:
Annabelle Heinen (Sopran), Clau-
dia Darius (Alt), Robert Reichinek
(Tenor) und Michael Marz (Bass).
Es spielt das Barockorchester
L’arco aus Hannover, mit dem die
Dorstener gute Erfahrungen ge-
macht haben.
Text: M-L Schmand
Foto: Brahms Chor
