Lokallust Haltern am See - page 31

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Rotary Club | 22. April 2017
NRW AN DIE SPITZE
BRINGEN – BILDUNG,
SICHERHEIT UND WIRT-
SCHAFT GEHEN VOR
Interviewmit Josef Hovenjürgen
Nordrhein-Westfalen ist bei Bil-
dung, Sicherheit und Wirtschaft zum
Schlusslicht unter den deutschen
Bundesländern geworden.
Kritiker bezeichnen das bevölke-
rungsreichste Bundesland auch als
„das Griechenland Deutschlands. Zu
Recht?
Hovenjürgen: Deutliches Ja. Die Fol-
gen dieser Entwicklung treffen alle Bür-
gerinnen und Bürger in NRW. Wir wollen
Schluss machen mit dem Einbruchs-
brennpunkt NRW, rechtsfreien Räumen
und Parallelgesellschaften. Deshalb ist
Zeit für Null-Toleranz gegenüber Krimi-
nellen, mehr Polizisten auf der Straße
und einen starken Rechtsstaat. Wir wol-
len Schluss machen mit Schule ohne
Unterricht, der Vernachlässigung der
Schulen und einer Inklusion ohne Plan.
Es ist Zeit für eine Unterrichtsgarantie,
mehrQualität,mehrWahlfreiheitanden
GymnasienundeinergelingendenInklu-
sion. Wir wollen Schluss machen damit,
dass Nordrhein-Westfalen das Schluss-
licht im Ländervergleich ist, mit den
Bremsklötzen Landesentwicklungsplan,
Bürokratie und Stau-Chaos. Es ist Zeit
für neue Freiräume, kluge Investitionen
und eine bessere Verkehrsinfrastruktur.
Deshalb brauchen wir am 14. Mai den
Regierungswechsel.
Was wollen Sie und die CDUNRWkon-
kret ändern?
Hovenjürgen: Wir werden mehr Poli-
zisten einstellen. Die Polizei muss mehr
Rechte und effektives „Werkzeug“ in die
Hand bekommen – angefangen von der
Schleierfahndung über härtere Strafen
bis zum computergestützten Kampf
gegen Einbrecherbanden. Wir müssen
unsere Sicherheitsbehörden in die Lage
versetzen, terroristische Gefährder lü-
ckenlos zu überwachen.
Der Unterrichtsausfall muss an jeder
Schule erfasst und bekämpft werden.
Dazu gehört auch eine ausreichende
Vertretungsreserve. Wir wollen die
Schulsozialarbeit stärken und an jeder
Schule eine Schulleitung sicherstellen.
Eltern sollen selbst entscheiden, ob ihr
Kind eine Förder- oder eine Regelschule
besucht. Auf jeden Fall darf keine För-
derschulemehr geschlossenwerden.
DerneueLandesentwicklungsplan(LEP)
von Rot-Grün wird zum Bremsklotz für
unsere Wirtschaft. 17 geplante Gewer-
be-und Industrieansiedlungen scheitern
im Ruhrgebiet an den neuen Vorgaben.
Wir fordern einen LEP, der Vorfahrt für
Arbeitsplätze gibt. Wir fördern Existenz-
gründer und gebenHochschulenwieder
mehr Freiheit für die Zusammenarbeit
mit Start-Ups und Wirtschaft. Wir stop-
pen die Steuererhöhungsspirale in den
Kommunen und senken die Grunder-
werbssteuer. Das hilft jungen Familien,
Wohneigentum zu erwerben. Wir wer-
den den Aus- und Neubau von Straßen,
Brücken und Schienenwegen voran-
bringen und das Stauaufkommen durch
intelligentes Baustellen-, Unfall- und
Verkehrsmanagement senken.
Hilfe beim Erlernen der deutschen
Sprache. Oder das KidsCamp auf
dem Annaberg. Organisiert von
der rotarischen Nachwuchsorga-
nisation Rotaract, bereitet es Kin-
dern aus sozial schwachen Famili-
en erlebnisreiche Sommerferien.
UndStichwort Nachwuchs – auch in
der Jugendarbeit setzt sich der Ro-
tary ClubHaltern amSee stark ein.
Mit Rotary weltweit zu Gast unter
Freunden lautet hier das Motto.
Henning Henke, der sich um den
Jugenddienst der Rotarier in Hal-
tern am See kümmert, setzt dabei
auf ganz neue Ideen: „Während
dieser internationale Jugendaus-
tausch bisher eher für Schüler
gedacht war, die vor dem Abitur in
der 11. Klasse ein Jahr ins Ausland
möchten, wollen wir jetzt auch
gerne Realschüler ansprechen
und ihnen ermöglichen, ein Jahr
lang ein fremdes Land und eine
neue Kultur kennenzulernen. Ei-
gentlich wie ein alternatives sozi-
ales Jahr.“ Wer dann zurückkäme,
könnte sich entweder dazu ent-
scheiden, sein Abitur zu machen
oder bei der Bewerbung für eine
Ausbildung mit Auslandserfah-
rung punkten. Wichtig sei ihm da-
bei auch, dass sich die Kosten für
den Austausch in Grenzen hielten,
schließlich solle jeder die Möglich-
keit haben, mitzumachen.
Neue Wege geht auch Elisabeth
Westermann in ihrem Präsiden-
tenjahr. Neben der finanziellen,
materiellen und personellen Un-
terstützung lokaler sowie inter-
nationaler Projekte ist es ihr ein
besonderes Anliegen, dem Ambu-
lanten Kinder- und Jugendhospiz-
dienst Südliches Münsterland zu
helfen. Dabei konnten die Rotari-
er schon einen Beamer und eine
Leinwand für das neue Büro spen-
den. Und ein großes Bürgerfest
für alle Halterner Anfang Juli soll
weitere Erlöse für die Einrichtung
bringen.
Bei dem Fest werden nicht nur
die Clubmitglieder helfen, son-
dern viele lokale Unternehmer.
„Die Stärke von Rotary ist die
einzigartige Vernetzung weltweit
– international bis lokal. Das ist
besonders und wertvoll. Und ich
bin stolz darauf, einer engagier-
ten Gemeinschaft von rotarischen
Freunden vorstehen zu dürfen
und mit ihnen zusammen die ro-
tarischen Werte weiter nach vorn
bringen zu können und die Welt
ein Stückchen besser zu machen“,
sagt die Halterner Clubpräsiden-
tin. Und auch Cimba hilft dabei,
die Welt tatsächlich ein Stückchen
besser zu machen.
Text+Fotos Dr. Felicitas Bonk
1,2 Millionen Menschen weltweit, über 34.000 Clubs und mehr
als 110 Jahre soziales Engagement – das ist Rotary. Weitere
Infos hier zu gibt es unter
Wer sich für den internationalen Jugendaustausch interes-
siert, wendet sich zur weiteren Information gerne an Henning
Henke unter
Spendenübergabe aus den Spendengeldern vom
Bürgerfest in Lippramsdorf für den Kinder- und
Jugendhospizdienst.
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