Lokallust Dorsten - page 10-11

Sanitätshaus Schwanz
Inh. Elmar Schwanz
Technische Orthop‰die
Orthesen
Prothesen • Reha
• Bandagen
• Einlagen
Sanitätshaus Schwanz
Klosterstraße 4 · 46282 Dorsten · Tel. 0 23 62 / 22 800
Fax 0 23 62 / 97 00 62 ·
Öffnungszeiten: Montag-Freitag 9.00-18.30 Uhr
Samstag
9.00-13.00 Uhr
Inh. Elmar Schwanz
Hausbesuche
• Technische Orthop‰die 
• Orthesen
• Prothesen • Reha
• Bandagen
• Einlagen
ISO 13485: 2003
ä
Fax 0 23 62 / 97 00 62 · info@sanitaetshaus-schwa
Klosterstraße
4 ·
00
nz.de
Zertifiziert nach ISO DIN EN 9001,
ISO 13485: 2009
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Heute treffe ich mich mit …
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29. Oktober 2016
Heute treffe ich mich mit …
Heute treffe ich: … die Hobbymaler aus dem „LEO“
Von wegen –
„Ist das da hinten Kunst oder kann das weg?“
Der Perfektionist Manfred Hertel mit „seinen“ Frauen:
(von links) Renate Hülsmann, Petra Joswig, Monika Czayka, Margit
Görtz-Bluhm, Angela Mattern und Helga Sprenger-Hudeczek.
Mit der „Draufschütt-Technik“
wirken Renate Hülsmanns Wolken
verschwommener
„Peti“ Joswig mit ihrer Vorliebe für
große Bilder
Im Rahmen meiner „Heute-
treffe-ich-Geschichten“ bin ich
im Laufe des Jahres den unter-
schiedlichsten
Gesprächspart-
nern begegnet: Vom Alt-Bürger-
meister Lambert Lütkenhorst
über die Zeitzeugin Waltraud
Klobusch bis hin zu Bernhard
Fellner, dem Mitbegründer der
TRI DUCKS. Ich freue mich jedes
Mal darauf neue Menschen ken-
nenlernen zu dürfen. Heute je-
doch besuche ich alte Bekannte:
Die „Maltruppe“ aus dem „LEO“.
Vor drei Jahren habe ich selber
mit ihnen gemalt, damals noch im
Treffpunkt Altstadt, musste dann
aber leider aus Zeitgründen auf-
hören. Jetzt bin ich gespannt, wer
noch dabei geblieben und wie es
ihnen ergangen ist.
Schon beim Öffnen der Tür zum
Soziokulturellen
Begegnungs-
zentrum „Das LEO“ auf dem alten
Zechengelände in Hervest höre
ich Stimmen und Lachen. Diesen
Geräuschen gehe ich nach, denn
ich weiß dort bin ich richtig, dort
werde ich schon erwartet. Ein viel-
stimmiges „Hallo“ schallt mir ent-
gegen und ich blicke in sieben mir
bekannte Gesichter. Also sind alle
dabei geblieben und haben offen-
sichtlich immer noch Spaß, das ist
deutlich zu spüren. Eigentlich sind
sie zu acht, aber Ute konnte dieses
Mal nicht dabei sein, da ihr Auto
streikte.
Die Kunstwerke, die hier in den
Jahren entstanden sind, können
sich durch die Bank weg alle se-
hen lassen. Und das, ohne einen
Kursleiter, denn die Truppe hat
sich entschlossen ohne Anleitung
weiterzumachen, als die ehema-
lige Kursleiterin den Malkurs nicht
weiter betreuen wollte.
Jeder Teilnehmer trägt dazu
bei, dass sich alle weiterentwi-
ckeln. Egal ob eine ganz neue
Idee, ein Farbvorschlag oder was
auch immer, alles wird aufge-
griffen. Hier gibt es gut gemeinte
Tipps, die man annehmen kann
oder auch nicht und auf diese Wei-
se ergänzen sich alle untereinan-
der optimal.
Seit fünf Jahren treffen sie sich
jeden Mittwoch und sind fast eine
„kleine Familie“ geworden, so
dass das Malen auch schon mal
zur Nebensache wird. Umgezogen
ins „LEO“ sind sie im April dieses
Jahres und die orange-gelben
Lacktischdecken, die ich noch gut
als „verdammt sperrig“ aus dem
Treffpunkt Altstadt in Erinnerung
gehalten habe, kamen natürlich
auch mit. Sie existieren also im-
mer noch. Zwar malen alle mit
Acrylfarben auf Keilrahmen, aber
jeder hat einen anderen, oder bes-
ser gesagt, seinen eigenen Malstil.
Manfred „Manni“ Hertel, der ein-
zige Mann im Team ist Perfektio-
nist geblieben. Seine Ergebnisse
sind von den Vorlagen nicht mehr
zu unterscheiden. „Malst du nicht
mehr mit Bleistift“, wollte ich von
ihm wissen. „Doch, das muss so-
gar immer mal wieder sein, denn
das schärft die Sinne und das Auge
für die Größenverhältnisse“ er-
klärt mir Manni.“ Ein Perfektionist
eben.
Margit Görtz-Bluhmarbeitet mit
der Spachteltechnik, um dem Bild
Struktur zu verleihen. Sie verwen-
det diese Technik im doppelten
Sinne des Wortes, sozusagen mit
links, denn aufgrund eines Fahr-
radunfalls kann sie momentan
ihre rechte Hand nicht gut benut-
zen. „Beim Spachteln muss ich ja
nicht ganz so akkurat sein“ verrät
sie mir augenzwinkernd. Das Er-
gebnis kann sich trotzdem sehr
gut sehen lassen, ebenso wie Mo-
nika Czaykas Bild, entstanden aus
der farbenfrohen Vorlage, die sie
sich dieses Mal ausgesucht hat.
Monika ändert sie aber dennoch
nach ihren Wünschen fantasie-
voll ab. Nach Vorlage malt heute
auch Angela Matern. Ihr Mann hat
sich ein Bild des Förderturmes
gewünscht und diesen Wunsch er-
füllt ihm heute seine Frau. Die le-
bensgroße Vorlage hat sie ja jetzt
direkt vor der Nase, dazu muss
Angela nur kurz den Kopf aus der
Tür stecken.
Petra „Peti“ Joswig hat schein-
bar immer noch ein Faible für
pink, rose weiß und lila. Als Reak-
tion auf die eingeworfene Bemer-
kung „Es wird gemunkelt, dass
Christian eure Wohnung extra neu
streichenmusste, damit deine vie-
len Bilder auch farblich passen“
lacht die blonde Frohnatur nur.
Satte Farben und akkurate
Formen sind Helga Sprenger-Hu-
deczeks Welt. Keine Schnörkel,
keine unnötigen Verzierungen,
das passt zu der Powerfrau. Im
Gegensatz zu Renate Hülsmanns
Werken, die gewollt etwas ver-
schwommen wirken. Sie benutzt
die „Draufschütt-Technik“, wie
das Malen mit sehr viel Wasser
hier von allen genannt wird. Ge-
lernt haben sie diese und andere
Arten zu Malen in verschiedenen
Workshops bei Künstlerinnen wie
Susanne Heupel, Slavica van der
Schors oder auch Brigitte Stüwe,
aus deren Händen auch das Ein-
gangsbild im Leo stammt. Die Ant-
wort auf meine Frage „Was denn
von den Workshops so hängen
geblieben ist, woran sie sich noch
gerne erinnern?“, lautete ziemlich
einstimmig „Der Flammkuchen
und der Wein beim Workshop zu
Hause bei Susanne Heupel.“ Aber
zumindest wussten sie auch noch,
dass sie dort vorher einen Schutz-
engel malten.
Durch den Kontakt zu Barbara
Seppi erhielten alle Hobby-Künst-
ler kürzlich die Möglichkeit ihre
Bilder in der Stadtinfo auszustel-
len. Mit sehr guter Resonanz, es
wurden sogar Bilder verkauft.
Gerne würden sie ihre Werke noch
einmal öffentlich zeigen, nicht
nur, um zuhause wieder kurzfri-
stig Platz zu schaffen. Sie sind es
wirklich alle ausnahmslos wert
gezeigt zu werden. Sollte also je-
mand die Möglichkeit dazu haben,
so möge er sich doch bitte an Chri-
stian Joswig, dem Leiter des LEOs,
unter der Telefonnummer 0176-
45962111 wenden, er gibt es gerne
an die Gruppe weiter.
Die Werke sind zwar nicht im-
mer hundertprozentig perfekt,
aber wie sagte damals schon
der deutsche Schriftsteller Otto
Ernst: „Kleine Fehler eines großen
Kunstwerks wirken wie Schön-
heitspflästerchen auf der zarten
Haut einer schönen Frau.“
Wer jetzt einen Blick auf die Bil-
der geworfen hat, der wird sich si-
cher nicht mehr die Anfangsfrage
stellen: „Ist das da hinten Kunst
oder kann das weg?“
Text und Fotos: Martina Jansen
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