Lokallust Haltern am See - page 10

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Kiwo Jugendhilfe | 24. März 2018
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Felix*, einer der beiden, ist mitt-
lerweile im Kindergartenalter
und lebt bereits seit über zwei
Jahren in der Bereitschaftsfami-
lie. Denn manchmal ziehen sich
Urteile, Gutachten und Gerichts-
verhandlungen so lange hin, dass
die Kinder auch länger als drei
Monate in den Bereitschaftsfa-
milien bleiben. Im Durchschnitt
leben sie ein bis zwei Jahre dort.
So ist auch der kleine Julian*
mittlerweile seit einem Jahr in
der Obhut von Familie P. Als Früh-
chen aufgenommen, hat er in sei-
nem jungen Leben allein gesund-
heitlich schon viel mitmachen
müssen. Dinge, die nicht spurlos
an einem Kind vorbei gehen.
„Ganz gleich, wie alt die Kin-
der sind, haben sie ganz feine
Antennen für das, was um sie
herum passiert,“ sagt Ludger
Struchtrup. So sei im Vorfeld
über Felix gesagt worden, er kön-
ne nicht normal einschlafen und
würde sich jeden Abend in den
Schlaf brüllen. Ein Verhalten, das
mit dem ersten Tag bei Familie
P. nie mehr aufgetreten ist. Für
Frau P. ist das allerdings weniger
erstaunlich. „Die Kinder merken
sofort, wenn etwas anders ist.
Darum ist es uns ganz wichtig,
dass sie bei uns trotz der beson-
deren Situation einen normalen
Alltag führen können,“ sagt Frau
P. Und dabei gelte: Je normaler,
desto besser. „Dazu gehört auch,
dass die Pflegekinder in den Kin-
dergarten gehen und mit in den
Familienurlaub fahren. Für uns
gehören die Pflegekinder einfach
dazu.“ Keine Frage also, dass die
Eltern einer Bereitschaftsfamilie
alle Strapazen auf sich nehmen,
um den Kindern ein gutes Leben
zu ermöglichen.
Aufgeben und alles hinschmei-
ßen wollte Familie P. jedoch noch
nie. Zu groß sei das Verantwor-
tungsgefühl für die Pflegekinder.
Gezweifelt, ob diese Entschei-
dung richtig ist? Haben die bei-
den Eltern noch nie. „Es ist eher
so, dass man durch die Kinder
in eine andere Welt kommt und
die ist auch spannend. Aber Auf-
geben kam uns noch nie in den
Sinn. Man denkt dann eher an
das Kind und dass man es ihm
ersparen möchte, sich nochmals
in einer anderen Familie einzule-
ben. Hilfreich und unterstützend
ist schwierigen Zeiten auch die
Beratung durch die Kiwo Jugend-
hilfe. Die Berater und Beraterin-
nen begleiten uns während des
ganzen Prozesses,“ sagt Frau P.
Ludger Struchtrup sieht in die-
sem Zusammenhang eine Ge-
meinsamkeit aller Bereitschafts-
familien: „Diese Familien haben
irgendwie ein besonderes Gen.
Die machen einfach. Und sie ha-
ben ein extrem hohes Durchhal-
tevermögen und sind sehr hilfs-
bereit.“
Prinzipiell sei aber jeder dazu
geeignet, als Bereitschaftsfa-
milie zu fungieren. Nur ein paar
Grundvoraussetzungen müssen
gegeben sein. So sollte man fi-
nanziell unabhängig sein und ge-
nügend Platz für ein Kind haben.
Dass man eigene Kinder hat oder
in einer Partnerschaft lebt, ist
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