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Trauerbegleiterin | 21. Oktober 2017
ÖFFNUNGSZEITEN: MO. BIS SA. VON 9.00 18.30 UHR . SO VON 11.00 16.00 UHR
An der Brinkwiese 21 . 45721 Haltern am See . Tel.: 02364 608990 .
Ausgefallene und
vielfältige Ideen zu den
Gedenktagen
Unser
Weihnachtsmarkt
ist schon eröffnet
REFORMATIONSTAG & ALLERHEILIGEN
(31.10. & 1.11.2017) von 11.00 bis 16.00 Uhr
GEÖFFNET!
langsam für ein Gespräch über
die Gefühle und ebnet damit ei-
nen Weg, auf dem jeder über sei-
ne Art der Trauer sprechen kann.
Doch warum ist ihre Arbeit denn
gar nicht so traurig, wenn es doch
immer um Tod und Sterben geht?
Natürlich werde in Situationen
wie diesen getrauert und das sei
auch gut so. Denn nur wer seine
Trauer zulasse, lerne, dass sie ein
angemessenes und notwendiges
Gefühl sei und dass es ebenso in
Ordnung ist, auch gute Erinne-
rungen zuzulassen. „Trauerbe-
gleitung ist nicht dafür da, um die
Trauer wegzumachen. Trauerbe-
gleitung ist in erster Linie dafür
da, den Betroffenen zu zeigen,
wie sie mit der veränderten Situ-
ation leben können. In unseren
Trauergruppen, bei denen wir ak-
tuell 170 Kinder und Jugendliche
aus Gelsenkirchen und Haltern
betreuen, sitzen wir auch nicht
nur im Kreis zum „rumtrauern“.
Wir schauen nach hinten, ins jetzt
und nach vorne, erinnern uns
und überlegen, was in Zukunft
kommt,“ so die Expertin. Und ge-
rade bei den Erinnerungen gebe
es oft Momente, in denen viel ge-
lacht werde.
Dass es ganz wichtig ist, auch
Freude zuzulassen, zeigen die
Geschichten in Mechthild Schro-
eter-Rupiepers neuem Buch Ge-
schichten, die das Leben erzählt,
weil der Tod sie geschrieben hat.
Anhand von wahren Erlebnissen
aus ihrem Beruf erklärt sie The-
orien und erzählt zum Beispiel,
warum Männer echte Kerle sind,
auch wenn sie weinen, oder wie-
so Kinder zu Beerdigungen gehen
können. „Letztendlich sind wir
dazu geschaffen, mit dem Tod
klarzukommen, denn wir sind so
geboren,“ sagt sie. Angst vor dem
Tod hat Mechthild Schroeter-
Rupieper keine, denn ihr Leben
und ihre Arbeit sind geprägt von
Hoffnung. Einen großen Anteil
daran leistet auch ihr Team: „Das
sind alles so tolle Pädagogen,
die so viel Hoffnung in sich tra-
gen. Elend ist in den betroffenen
Familien schon genug. Da tut
ein Hoffnungsträger, der kommt
und gemeinsam mit der Familie
schaut, wie es weitergehen kann,
einfach gut.“ Das und das Wissen,
dass der Mensch Verluste ver-
arbeiten kann gibt nicht nur ihr
selbst Kraft, sondern auch den
Menschen, die durch sie lernen,
dass Trauer völlig okay ist.
Text:
Dr. Felicitas Bonk
„In unseren Trauergruppen sitzen wir nicht nur im Kreis zum „rumtrauern“.
Wir schauen nach hinten, ins jetzt und nach vorne, erinnern uns und überlegen,
was in Zukunft kommt,“ so die Expertin. Fotos: Lars Heidrich
Wer mehr über das Buch von Mechthild Schroeter-Rupieper
erfahren möchte, ist herzlich eingeladen zur Lesung am
13. November um 19.30 Uhr in der Stadtbücherei. Weitere
Infos zur Trauerbegleitung sowie die Möglichkeit zur Spen-
denabgabe finden Sie unter