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Drachenbootrennen | 18. März 2017
Im Takt der Trommel
Beim Stausee-Festival werden wieder Drachenboote zu Wasser gelassen
„Ist das hier eine besondere Hoch-
zeitsfeier“, fragt ein Passant ver-
wundert und beobachtet dabei das
ungewöhnliche Treiben vor dem
alten Rathaus in der Halterner In-
nenstadt. Und ganz alltäglich ist
es auch wirklich nicht, was da an
einem kalten und regnerischen Feb-
ruarnachmittag auf dem Marktplatz
passiert. Elf Frauen mit rotem T-
Shirt und weißem Spitzenhäubchen
sitzen in einem auf dem Trockenen
liegenden Drachenboot und ste-
chen, lautstark unterstützt von gut
35 Zuschauern, mit ihren Paddeln
Löcher in die Luft. Doch geheiratet
wird hier nicht: Was da auf der Fla-
niermeile der See-Stadt vor sich
geht, ist der erste Pressetermin zum
diesjährigen Stausee-Festival, bei
dem das Drachenbootrennen wie-
der eins der Highlights werden soll.
Am 24. und 25. Juni werden sich die
imposanten Boote mit dem taktge-
benden Trommler beziehungswei-
se der Trommlerin im Bug erstmals
gleich an zwei Tagen durch die Wel-
len des Stausees kämpfen. Und die
„winterliche Trainingseinheit“ auf
dem Trockenen vor dem alten Rat-
haus bestreitet das Team „Caritas
1A“, das im vergangenen Jahr nach
einstimmigem Beschluss der Jury
den Preis für die fröhlichste Trup-
pe einheimsen konnte. Und dieses
Team wird auf Einladung des Ver-
anstalters auch 2017 wieder mit von
der Paddel-Partie sein. Gerne wür-
de „Caritas 1A“ natürlich den Titel
verteidigen, doch da werden sie mit
harter Konkurrenz rechen müssen.
„64 Boote können an den Start ge-
hen und 40 Anmeldungen haben wir
schon“, sagt Jochen Menzel von der
Firma Rhein-Ruhr-Sport. Die veran-
staltet das Rennen, das im Rahmen
des Stausee-Festivals von Haltern
aktiv und Stadtagentur organisiert
wird. „Und die Kreativabteilungen
der anderen Mannschaften sind
bereits kräftig dabei, lustige Ideen
zu entwickeln, um den Titelvertei-
digern das Leben so schwer wie
möglich zu machen“, ist sich Menzel
sicher. Eine gute Platzierung beim
Rennen wollen auch Michaela Po-
dschadly und Jörg Wiemer von der
Hagebau-Filiale in Haltern. Schon
im vergangenen Jahr war das Fir-
menteam dabei. „Wir waren richtig
gut, Zweiter sind wir geworden“,
lacht Michaela Podschadly, und fügt
ganz leise schmunzelnd an: „aber
von hinten“. „Riesen-Spaß hat es
dennoch gemacht“, sagt der stell-
vertretende Marktleiter Jörg Wie-
mer, „und teambildend war es dazu
auch noch, darum haben wir be-
schlossen, auch in diesem Jahr wie-
der mitzumachen“. Ein wenig weiter
vorne würden die Frauen und Män-
ner des Baumarkts dann schon ger-
ne über die Ziellinie kommen, „wir
werden einfach mal ein bisschen
mehr trainieren, dann klappt das
auch“, ist sich Michaela Podschadly
sicher. Der Startschuss zum Festi-
val fällt am 23. Juni mit dem tradi-
tionellen Schwesternsegeln, bei
dem Mitarbeiterinnen des Sixtus-
Hospitals und anderer caritativer
Einrichtungen hart am Wind über
den Stausee gleiten. Beachvolley-
ball, Beachsoccer, Indiaca und das
Sunset Beach Festival am Samstag-
abend stehen natürlich ebenfalls
wieder auf dem Programm. Die Dra-
chenboote werden Samstag und
Sonntag zu Wasser gelassen.
Infos und Anmeldungen zum Dra-
chenbootrennen unter:
„Jetzt ist es genug“, ruft die Tromm-
lerin von „Caritas 1A“ leicht frös-
telnd nach einer halben Stunde „Fo-
toshooting“ im Regen. Die Caritas-
Frauen klettern aus dem Boot und
ziehen sich schnell dicke Winterja-
cken an. Im Juni werden die Tem-
peraturen dann doch hoffentlich
etwas angenehmer sein.
Text + Fotos: Hans-Jürgen Abenath
Das Team „Caritas 1A“ war im vergangenen Jahr laut Jury die lustigste Truppe.
Den Titel wollen sie in diesem Jahr auf jeden Fall verteidigen.