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Feuerwachtturm | 25. August 2018
herrscht. „Die meisten sind al-
lerdings sehr verantwortungsbe-
wusst“, fügt er versöhnlich hinzu.
Um größere Brände zu vermei-
den, ist es wichtig, schon den
kleinsten Brandherd frühzeitig
zu erkennen. Immer wieder greift
der rüstige 73-Jährige zum Fern-
glas und scannt die Umgebung
genau ab. Hält kurz inne, schaut
nochmal etwas genauer, „nein
das ist doch nur eine Staubwol-
ke“. Man braucht schon einige
Erfahrung, um das erkennen
zu können. In der Haard sind
schließlich nicht nur Spaziergän-
ger und Radfahrer unterwegs,
sondern auch Landwirte mit
Traktoren oder Firmen mit grö-
ßeren Baufahrzeugen, und die
ziehen auf den trockenen Wald-
wegen oft mächtige Staubfontä-
nen hinter sich her, die von oben
in luftiger Höhe oft wie aufstei-
gender Rauch aussehen.
Sollte ein Brandherd entdeckt
werden, gibt es auf den drei in
der Haard aufgestellten Türmen
ein einfaches, aber effektives
System, um die Stelle genau zu
lokalisieren. Unter der Decke
befindet sich ein nach den Him-
melsrichtungen
ausgerichteter
Koordinatenreis mit einem, per
Hand zu verstellenden, Holzpfeil
in der Mitte. Den richtet Hoff-
mann gegebenenfalls auf den
vermuteten Brand aus und liest
die Koordinaten ab. Das Gleiche
macht dann sein Kollege auf ei-
nem anderen Turm, von dem
der Brand auch zu sehen ist. Auf
einer großen Karte der Haard, in
der die Feuerwachtürme einge-
zeichnet und ebenfalls mit einem
Koordinatenkreis umgeben sind,
ist exakt am Standort der Türme
eine dünne Kordel fixiert. Rich-
tet man die Kordeln nach den
gemessenen Koordinaten von
mindestens zwei Türmen aus,
hat man an der Schnittstelle der
Bindfäden den Ort des Brandher-
des lokalisiert. Mit diesen Daten
kann die Feuerwehr dann schnell
und zielsicher die Brandstelle
anfahren. „Ein einfaches Sys-
tem ohne Elektronik und Strom,
kann aber auch nicht kaputt-
gehen“, lacht Rudolf Hoffmann.
Der Wachturm Rennberg bei Fla-
esheim ist einer der drei Türme,
Immer wieder greift Rudolf Hoffmann
zum Fernglas, an heißen Sommertagen
ist erhöhte Aufmerksamkeit gefragt.
Oft schwer zu erkennen, ob es wirklich
brennt oder Fahrzeuge nur Staubfontä-
nen aufwirbeln.
