Lokallust Haltern am See - page 32

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Dressurreiten | 20. Mai 2017
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„Sorentano ist schon ein be-
sonderes Pferd“, sagt Lena Grek
und lacht. „Ich nennen ihn liebe-
voll auch Clown, weil er so viel
Quatsch macht und alleine Türen
und Tore öffnen kann. Wenn er
hört, dass ich komme, klopft er
direkt an seine Stalltür und wie-
hert, weil es ihm einfach nicht
schnell genug geht. Und wenn ich
einmal einen Tag nicht da war, ist
er sogar beleidigt. Er ist ziemlich
auf mich bezogen, aber das mag
ich auch.“ Also darf sich Sunny in
der Regel jeden Tag in der Woche
über zweieinhalb bis drei Stun-
den mit seiner Besitzerin freuen.
Und diese Zeit brauchen sie auch,
trainieren sie doch langsam aber
sicher auf die Schwere Klasse im
Dressursport hin.
„Bekommen habe ich Sunny ei-
gentlich per Zufall. Über viele
Ecken hatte ich seine Besitzerin
kennengelernt und ihn einfach
mal zum Ausprobieren mit zum
Stall genommen. Das war Ende
2014 und das Pferd war im Grun-
de roh. Er konnte nichts, hatte
weder Muskeln noch Kondition,“
erzählt Lena Grek. Viele am Stall
hätten sie damals ge-
fragt, was sie denn
mit dem Pferd
wolle. Aber der
Ehrgeiz hatte
sie direkt ge-
packt und sie
war neugierig,
was sich ent-
wickeln
könnte.
„Er hat sich ziemlich
schnell gemacht und dann
wollte ich gerne weitermachen.
Und ja, da bin ich auch mehr als
einmal in den Dreck geflogen. So
viel zum Thema, dass man ihn lie-
ber auf seiner Seite haben sollte,“
erinnert sie sich.
Dass Lena Grek immer an Sunny
und seine Lernfähigkeit geglaubt
hat, zahlte sich schnell aus und
erste Platzierungen und Siege
auf ländlichen Turnieren ließen
nicht lange auf sich warten. Und
auch die Zukunft sieht gut
aus. Mit ihrem Trai-
ner Norbert Loch-
thowe arbeiten
die 25-Jährige
und ihr Rappe
sich langsam
an
schwere
Lektionen
wie
Galopppirouetten
heran und die Turnier-
teilnahmen sind weiterhin
erfolgreich. „Ich freue mich wirk-
lich tierisch und heul immer vor
Freude. Es tut gut für die Seele,
zu sehen, dass Arbeit, Fleiß und
Geld sich gelohnt haben. Es ist
immer wieder schön.“
Das Thema Geld ist überhaupt
ein wichtiger Faktor für die Rei-
terin. Ohne Sponsoren, wohlha-
bende Gönner oder überdurch-
schnittliches Einkommen muss
sie einfach anders planen. „Mir
geht es da nicht anders, als den
meisten Reitern. Ich arbeite für
mein Pferd. Das hört sich viel-
leicht hart an, aber man muss
das auch mal so sagen. Bevor
ich Sunny gekauft habe, habe ich
nicht nur einmal überlegt, ob und
wie ich das stemmen kann. Es ist
ja nicht nur der Kauf, der kostet,“
sagt sie. Es gehe einfach darum,
dass man eine große Verantwor-
tung für das Lebewesen über-
nimmt, die nicht zu unterschät-
zen sei.
Angefangen hatte alles mit Po-
nyreiten – „Mama führt und ich
saß drauf“ – dann Longenstun-
den im Alter von 10 Jahren und
die erste Reitbeteiligung mit 13
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