Lokallust Haltern am See - page 8

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Nostalgische Bustour
ging es in die Kapelle, die 1704 erbaut
wurde und heute als Standesamt dient.
„Die alten Ratsstühle haben wir von der
Stadt erhalten“, sagte er und setzte sich
auf den größten, den Stuhl des Bürger-
meisters. Restauriert wurden die Stühle
von Möbel&Handwerk Hermann Döbber.
Heinz Höhnerhaus erzählte vom Plumps-
klo an der Außenwand im 1. Stock, zeigte
uns die ehemaligen Schießscharten und
wir erfuhren, dass der erste Kindergarten
von Sythen im Schloss beheimatet war. Viel-
mehr aber beeindruckte uns die Leistung des
Fördervereins, die mit nur wenigen regelmä-
ßigen Helfern über die Jahre das Schloss zu
einer beliebten Eventlocation restaurierten.
Neue Helfer sind jederzeit willkommen, um
auch in Zukunft das Schloss Sythen zu erhal-
ten.
„Es ist schon verrückt“, sagte unser Mitfah-
rer Thomas: „Da fliegt man wer weiß wo hin
in dieser Welt und weiß gar nicht, wie schön
unsere Heimat ist“.
Nach unglaublich viel Geschichte warte-
te „Eddi“ schon auf uns. Auf dem Weg zum
nächsten Halt zur Baumschule Rüskamp
nahmen wir „Eddi“ dann mal genauer unter
die Lupe. „Unglaublich, was man hier alles
entdeckt“, erzählte der Mann neben mir, der
auch gerne Modelle nachbaut. Ich erzähl-
te dann etwas über den Halterner Stausee
und den Naturpark Hohe Mark. Nach an-
fänglichen Verständigungsproblemen über
das Mikro klappte es dann prima, denn das
Radio, über den das Mikro angeschlossen
ist, ist schließlich ein altes Röhrenradio und
musste ja erst einmal warm laufen.
In Welte bei Dülmen empfing uns Norbert
Woeste und seine Frau Irene. Gemeinsam
durchwanderten wir den wunderschönen
Rhododendronwald der Baumschule Rüs-
kamp. Einige Blüten erstrahlten bereits in
schönsten Farben. „In einer Woche blüht es
hier, soweit das Auge reicht“, erzählte Norbert
Woeste. Viele Fragen beantwortete der Mit-
pächter der Baumschule Rüskamp, die er mit
viel Fachwissen über die besondere Pflanzen-
art ergänzte. „Stimmt es denn eigentlich, dass
man blaue Blüten bekommt, wenn man einen
rostigen Nagel in den Rhododendronstamm
schlägt“, wollte eine Dame wissen. Norbert
Woeste musste lachen: „Das glaube ich nicht,
ich weiß nur, dass Männer, die viel Korn trin-
ken, blau werden“. Wir erfuhren, das Rhodo-
dendren in Torf gesetzt werden müssen, dass
ein Rückschnitt durchaus bis auf den Stock
möglich ist, dass die Pflanze viel Wasser liebt
und dass es über 1.000 Sorten gibt. Über
1.000 Exemplare verkauft die Baumschule
Rüskamp jährlich, ganz große Exemplare so-
gar nach ganz Europa. ZumAbschluss durften
wir noch die Baumschule begutachten, bevor
Rolf schon vorsichtig „Eddis“ Weckruf, die
Hupe, betätigte.
Über Lette ging es weiter bis Reken, dort
machten wir Pause im „Bahnhof Reken“.
Das Bahnhofsgebäude wurde in der heuti-
gen Form bereits vor über hundert Jahren
gebaut, als die ehemalige „Rheinische Ei-
senbahngesellschaft“ 1877 mit dem Bau
der Fernverbindung von Oberhausen nach
Wilhelmshaven begann. Der Bahnhof Reken
wurde als Haltestelle für die umliegenden
Gemeinden Groß-Reken, Klein-Reken und
Lembeck errichtet, und lag zu jener Zeit
buchstäblich in der Wildnis. Inzwischen hat
sich aus dem Gebiet rund um den Bahnhof
ein attraktiver Ortsteil der Gemeinde Reken
entwickelt. Das Gebäude selbst verfiel im Lau-
fe der Jahre zusehends, bis 2005 zwei Investo-
ren die Schönheit des alten Bahnhofgebäudes
entdeckten und einen ehrgeizigen Plan zur
Restaurierung entwickelten. In fast einjähriger
Planungs- und Bauzeit wurde das Gebäude in
seiner ursprünglichen Formmit viel Liebe zum
Detail saniert und restauriert. Heute strahlt
das Wahrzeichen des Ortes im neuen Glanz.
Das Herzstück ist heute die mittlerweile weit
über die Grenzen Rekens bekannte Gastrono-
mie. Die Betreiber Angela und Manfred Süsel-
beck haben hier ein für die Region einzigarti-
ges Konzept realisiert. Davon konnten wir uns
selber überzeugen, denn das Ehepaar Süsel-
beck bewirtete uns mit leckerem Kaffee und
Kuchen. Vor dem schönen Bahnhofsgebäude
fühlte sich „Eddi“ besonders wohl, viele un-
serer Gäste nutzen den schönen Hintergrund
für ein Foto fürs das Familienalbum „Eddi und
ich in Reken“. Als wir schließlich weiterfuhren,
winkten uns die Gäste des Restaurants begeis-
tert zum Abschied.
So süß und lecker der Kuchenwar, somild oder
kräftig und wohlschmeckend war nachher der
Ziegenkäse. In der Hofkäserei Andres präsen-
tierte uns Marianne Andres die Ziegenkäse-
Welt von Haltern am See. Wir lernten, dass 100
Liter Milch für 10 Kilogramm Käse nötig sind,
dass eine Ziege 3 Liter Milch am Tag gibt und
auf dem Hof Andres täglich über 700 Liter ge-
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