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Ambulanter Hospizdienst | 19. Mai 2018
„In vielen Fällen sorgen die Ange-
hörigen rund um die Uhr für den
betroffenen Menschen. Es ist eine
24-Stunden-Pflege. Da bleiben
manche Dinge zwangsläufig auf
der Strecke,“ so die Leiterin des
Hospizdienstes. Deswegen küm-
mern sich die ehrenamtlichen
Sterbebegleiter nicht allein um
den kranken Menschen selbst,
sondern um die gesamte Fami-
lie. Denn auch die Angehörigen
brauchen ab und zu ein bisschen
Zeit für sich selbst – für einen
Spaziergang, einen Frisörbesuch
oder einfach nur zum Ausruhen.
Der Ambulante Hospizdienst ver-
schafft ihnen diesen Freiraum,
damit sie sich einmal mit ande-
ren Dingen beschäftigen können
und dabei immer wissen: Unser
sterbendes oder schwerkran-
kes Familienmitglied ist in guten
Händen.
Vertrauen und Offenheit sind
hier ganz wichtig, lassen die Fa-
milien doch im Grunde fremde
Menschen in ihr Haus, zu ihrem
Angehörigen und ein Stück weit
auch in ihr Herz. Denn wenn ein
Mensch sich langsam von der
Welt verabschiedet, spielen Ge-
fühle eine große Rolle. Es ist ein
Vertrauensvorschuss, den Verena
Cornelius sehr schätzt: „Ich er-
lebe den betroffenen Menschen
im Erstgespräch und begleite die
restliche Arbeit dann im Hinter-
grund. Dabei sehe ich, wie sehr
sich die Menschen über meine
Mitarbeiter freuen, und das be-
rührt mich.“ Generell seien die
Besuche bei den Menschen etwas
Besonderes und keine Sterbebe-
gleitung gleiche einer anderen.
In den letzten 20 Jahren hat sie
viel erlebt – auch mit Mitarbei-
tern, die heute noch im Team
sind. Denn beim Ambulanten
Hospizdienst des Caritasverban-
des Haltern am See ist die Fluktu-
ation sehr gering. Eine Tatsache,
die die Leiterin des Dienstes sehr
freut. „Ich finde es schön, mit
Menschen
zusammenzuarbei-
ten, die das gleiche Ziel haben,
wie ich. Etwas zu bewegen, Men-
schen zu helfen und ihnen ein-
fach Beistand zu leisten. So trau-
rig, wie die meisten denken, ist
die Arbeit des Hospizdienstes da-
bei gar nicht. Es ist immer etwas
anderes, ob man zum Beispiel
die eigenen Eltern beim Sterben
begleitet, oder Menschen, mit de-
nen man nicht verwandt ist. Ja,
Sterben ist immer traurig, aber
Diplom-Sozialarbeiterin Verena Cornelius (auf dem Foto mit Blumenstrauß) ist
mittlerweile 20 Jahre als Leiterin des Ambulanten Hospizdienstes tätig.
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