Lokallust Haltern am See - page 28

KRIMINELLEMACHENSCHAFTEN
IN DER SEESTADT
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Halternkrimi | 28. April 2018
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Dieser Kriminalroman fesselt mit
antiker Geschichte, echten Schätzen
und zwei mutigen jungen Frauen
Purpur ist einer der teuersten Farb-
stoffe der Welt. Im alten Rom war er
allein der Kleidung der Senatoren
vorbehalten, im Mittelalter Kaisern
und Königen. Gewonnen aus der
Purpurschnecke, ist Purpur nach
Überlieferungen erstmals im 1. Jahr-
tausend vor Christus in Phönizien
entdeckt worden. Seither ranken
sich viele Geschichten und Sagen um
den besonderen Farbstoff. Und seit
Kurzem spielt er die Hauptrolle in
einem Kriminalroman – geschrieben
von Wolfgang Wiesmann aus Haltern
amSee.
Doch streng genommen ist das ei-
gentlich nicht ganz korrekt. Denn der
Halterner ist seit mittlerweile 18 Jah-
ren ein waschechter Wahl-Ire. Doch
dazu später. „Das purpurne Tuch“
lautet der Titel seines Haltern-Krimis
und eröffnet eine Handlung, deren
erzählte Zeit sich vom Jahre 9 nach
Christus bis in die Gegenwart des 21.
Jahrhunderts erstreckt. Während
der Römerzeit wird die 16-Jährige
Siobhan über den Seeweg von Kar-
thago nach Stonehenge gebracht.
Hier soll sie den keltischen Göttern
geopfert werden, um einen kartha-
gischen Fürsten vom Fluch seiner
Kinderlosigkeit zu erlösen. Aber
es kommt anders als geplant und
Siobhan kann entkommen – warum
wird an dieser Stelle natürlich nicht
verraten. Auf ihrer Flucht, deren Ziel
Rom sein soll, trägt die junge Frau
drei wertvolle Geschenke, unter an-
derem Purpur, bei sich. Bei einem
Aufenthalt in Haltern, das via Rhein
und Lippe auf dem Weg nach Rom
liegt, verliert sie diese drei Geschen-
ke. Jahrtausende später findet eine
16-jährige Schülerin des Halterner
Joseph-König-Gymnasium per Zu-
fall eines dieser drei Dinge. Auch die
restlichen Objekte kommen wieder
ans Licht und mit ihnen der Auslöser
für kriminelle Machenschaften von
Archäologen, Ganoven und Wissen-
schaftlern. Und dann liegt einer der
Archäologen tot in seinem Bauern-
haus ...
Karthago, Stonehenge, Haltern –
drei Orte, die ohne diesen Krimi wohl
kaum in einemSatz genannt würden.
Für den AutorenWolfgangWiesmann
passt diese Kombination aber wie
die sprichwörtliche Faust aufs Auge.
„Für mein Buch brauchte ich einen
Aufhänger. Ich bin fasziniert von der
Römerzeit und deswegen war für
mich klar, der Krimi spielt in der Rö-
merzeit,“ erklärt er. Doch er sei auch
seinem früheren Heimatort Haltern
sehr verbunden und durch die ge-
schichtliche Vergangenheit der Stadt
mit Römerlager und Varusschlacht
lag eine Verknüpfung nahe. Und das,
obwohl Wolfgang Wiesmanns Herz
schon lange für ein anderes Heimat-
land schlägt: Irland.
„Im Jahr 2000 habe ich meinen Leh-
rerjob und meine Frau ihre Arbeit als
Kinderärztin an den Nagel gehängt.
Für uns gab es hier einfach keineWei-
terentwicklungmehr undwir wollten
uns noch einmal fordern. Wir wollen
etwas Neues erleben,“ erzählt der
früherer Halterner. So wanderte die
Familie samt Kindern nach 47 Jahren
in Haltern nach Irland aus und kann
sich heute ein Leben ohne die grüne
Insel kaum mehr vorstellen. Regel-
mäßige Besuche in Haltern einge-
schlossen, wohnen doch die Kindern
und Enkelkinder mittlerweile wieder
hier. Zum Schreiben gekommen ist
Wolfgang Wiesmann übrigens so
spontan, wie er auch dem Leben ins-
gesamt gegenüber steht.
„Ich war lange Lehrer, habe aber
auch ein Restaurant geführt und als
Taxifahrer, Bauarbeiter, Werkzeug-
verkäufer und Sozialarbeiter gear-
beitet. Ich fange einfach gerne neue
Dinge an. So habe ich auch irgend-
wann meinen Job gekündigt, ohne
einen neuen zu haben und mit dem
Schreiben begonnen.“ Das sollte ei-
gentlich nur eine Überbrückung bis
zur nächsten Anstellung sein, doch
irgendwie ist er unter den Autoren
geblieben. So ist „Das purpurne
Tuch“ neben etlichen anderen Ro-
manen bereits der zweite Krimi des
Halterner Iren – und ein Fulltime-
Job. „Wenn ich ein Buch schreibe,
dann dauert das sechs Monate. Ich
schreibe jeden Tag mehrere Stun-
den, auch amWochenende. In ­dieser
Zeit lebe ich meine Figuren, ich
denke wie sie und schreibe ihre Ge-
schichte so lange, bis sie fertig ist,“
erklärt der Autor. Seine Motivation,
wirklich jeden Tag weiterzuschrei-
ben, liegt in den Figuren. Wolfgang
Wiesmann ist selbst neugierig, was
als nächstes passiert. Denn geplant,
ist bei ihmnichts.
„Alles, was ich schreibe, ist intuitiv.
Ich lege nichts fest, außer demBuch-
titel und den Namen der Figuren.
Und das Schöne dabei ist, dass es so
auch für den Leser einfach wird, der
Geschichte emotional zu folgen,“ so
der Autor. Dass der Haltern-Krimi
seine Leser in den Bann zieht, liegt
allerdings nicht nur an der Art, wie
er geschrieben ist. Es sind vor allem
die Orte wie der Markenkamp, Metz-
ger Thole oder das Römerlager auf
dem Silverberg, die Bilder in den
Köpfen der Leser malen. Und so wer-
den auch diese selbst zum Teil einer
einzigartigen und spannenden Ge-
schichte.
Text: Dr. Felicitas Bonk
WolfgangWiesmann lebt heute in Irland.
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