Lokallust Dorsten - page 14

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Laienschauspiel
Die Weihnachtszeit naht und das
heißt für die Laienschauspieler
der „Kleinen Bühne 74“: Üben,
üben, üben!
Zwei Stücke probt die Theater-
gruppe pro Jahr: Im Sommer
treten sie auf der Terrasse im
Schloss Lembeck auf und jetzt, zu
Weihnachten, im Forum der Ge-
samtschule. „Die Schöne und das
Biest“ heißt das diesjährige Mär-
chen. An fünf Aufführungen kön-
nen die jungen und natürlich auch
die älteren Zuschauer miterleben,
ob der verzauberte Prinz am Ende
noch erlöst wird.
Bisher blieb es bei einer Pro-
be pro Woche, aber ab Anfang
November wurde die Taktzahl
erhöht, da dann auch noch zu-
sätzlich die Kulissen bemalt und
die Kostüme angepasst werden
müssen. Aber wenn das Team
schon mal so weit ist, dann liegt
das Schlimmste schon hinter ih-
nen. „Der Entwurf und der Bau der
Kulissen war das eine oder andere
Mal schon eine ganz besondere
Herausforderung“, erinnert sich
Charly Gebhardt. „Ich weiß nicht
mehr, wie lange wir getüftelt ha-
ben, bis wir im ‚Märchen vom
Sterntaler‘ goldene Sterne vom
Bühne 74:
Kleines Theater – große Bühne
Himmel regnen lassen konnten.“
Charly Gebhardt ist zusammen
mit seiner Frau Angelika, sowie
mit Gretel Kampert und Franz-
Josef Buckstegge von Anfang an
dabei. Von Anfang an bedeutet in
diesem Fall: Seit genau 42 Jahren!
Fünf Jahre später fanden auch
Dirk und Kirsten Schulte-Mattler
den Weg in die Schauspielgruppe.
Begonnen haben sieben Schau-
spielbegeisterte aus Wulfen und
Barkenberg 1974 in einem Kurs,
der von der VHS Dorsten ange-
boten wurde. Sie nannten sich
damals „Barkenberger Laienspie-
ler“. Nach einigen Jahren lösten
sie sich von der VHS und nannten
sich, weil auch Akteure aus ande-
ren Stadtteilen dazu gekommen
Die Schauspieler sind mit der heutigen Probe zufrieden.
Peterchens Mondfahrt 2014
waren, „Kleine Bühne 74“. Wäh-
rend in den Anfangsjahren noch
vier Stücke pro Jahr aufgeführt
wurden, so sind es mittlerweile
„nur“ noch zwei Aufführungen.
Traten sie vor 20 Jahren auch
in Dortmund, Essen, Haltern und
Gladbeck in Schulen und KiTas,
auf Festivals in Oberhausen oder
auf dem Betriebsfest der Ves-
tischen Straßenbahnen im Thea-
ter Marl auf, so bleiben sie heute
innerhalb der Dorstener Stadt-
grenzen.
Spielten sie früher in Essener
und Gelsenkirchener Gefängnis-
sen, streng nach männlichen und
weiblichen Insassen getrennt,
so ist heutzutage das Publikum
heutzutage
selbstverständlich
gemischt. Und es gibt nicht weni-
ge Dorstener, die sich regelmäßig
auf die Aufführungen freuen. Eini-
ge KiTas planen den Besuch der
Märchenaufführungen schon fest
in die Weihnachtszeit mit ein und
auch Besucher von außerhalb le-
gen ihre Besuche in Dorsten teil-
weise so, dass sie sich die Auffüh-
rungen ansehen können.
Auf weit über 100 aufgeführte
Stücke und damit um die 500
Aufführungen hat es die Gruppe
bisher gebracht. ImRepertoire ha-
ben sie dabei Komödien, Krimis,
Märchen und hin und wieder auch
mal einen Schwank.
Ausgesucht hat sie alle Angelika
Gebhardt. Unzählige Vorlagen di-
verser Autoren mit Rang und Na-
men hat sie dafür gelesen und im
Vorfeld überlegt, welche Charak-
tere wohl für welche Schauspie-
ler geeignet sind. Passt es nicht,
dann sucht sie so lange weiter, bis
Stück und Schauspieler absolut
übereinstimmen. Die Quote liegt
dabei auch schon mal bei 1:8. Ein
immenser Aufwand, den fast nie-
mand sieht. Aber nicht nur die Mit-
spieler müssen zum Stück passen,
auch die Aufführungen in Lem-
beck, die fast ausschließlich im
17. und 18. Jahrhundert spielen,
müssen, wie die Kostüme auch,
mit der Kulisse am Schloss harmo-
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