Lokallust Dorsten - page 13

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gen. Bestenfalls konnte man an
einem der eilig angeschütteten
Bahnsteige aus dem Waggon stei-
gen und mit etwas Glück nicht
all zu lange warten müssen, bis
an der anderen Bahnstrecke der
nächste Zug hielt. Dass man das
Gepäck fast 600 Meter weit selbst
schleppen und natürlich bei der
anderen Gesellschaft zunächst
eine neue Fahrkarte kaufen muss-
te, trug auch nicht gerade zum
Komfort bei. Kurz, es war ein
unhaltbarer Zustand – und das,
obwohl in Dorsten bereits über
1000 Fahrgäste im Monat abgefer-
tigt wurden. Auf den Fahrplänen
prangten so exklusive Reiseziele
wie London oder Wien, Antwer-
pen oder Berlin. Am 25. Septem-
ber 1901 rollte gar der Zug des
englischen Königs durch Hervest.
An der Verkehrswichtigkeit des
Bahnhofes gab es also keinen
Zweifel.
Eine grundlegende Neuordnung
der Bahnhofssituation war also
vonnöten, und auch wenn in der
Zwischenzeit einige mehr oder
weniger provisorische Bahnhofs-
gebäude für etwas mehr Kom-
fort errichtet worden waren, so
erhielt der Hervester Haltepunkt
doch erst 1913 sein modernes
Gesicht. Grund für den Umbau
war der Bergbau: Mit den Zechen
Baldur und Fürst Leopold wurde
das Güteraufkommen endgültig
so groß, dass eine komplett neue
Gleisfläche mit Rangierbahnhof
und Abstellflächen erschlossen
werden musste. Die Durchgangs-
gleise wurden verlegt und alle
bisherigen Empfangsgebäude ab-
gerissen. Nun entstand das heu-
tige Bahnhofsgebäude mit genug
Platz, um auch dem wachsenden
Personenverkehr Rechnung zu
tragen. Zu seinen besten Zeiten
konnten hier dank neuer Gleise
und Inselbahnsteigen bis zu sie-
ben Personenzüge gleichzeitig ab-
gefertigt werden.
Nach dem Zweiten Weltkrieg
schwand die Bedeutung des
Bahnhofes wegen der Auflösung
einiger
Verbindungen
wieder.
Heute hat die Freie Christenge-
meinde in dem alten Bahnhofsge-
bäude eine Heimat gefunden, und
nur noch ein Gleispaar erinnert an
den einstigen Knotenpunkt Her-
vest-Dorsten.
lich von Dorsten: Die Cöln-Minde-
ner Eisenbahn nach Haltern und
Wesel, die Niederländisch-West-
fälische Bahn von Schalke nach
Winterswijk, und die Rheinische
Eisenbahn von Duisburg nach
Quakenbrück.
Dieses eisenbahnerische Drei-
gestirn brachte für eventuelle
Passagiere aber zunächst keinen
Reisesegen: Da für jedes Gleis eine
andere Gesellschaft zuständig
war, konnte man nicht einfach von
einer Linie auf die andere umstei-
ei der Planung des ers-
ten Eisenbahnanschlusses
in Dorsten hatte noch das preu-
ßische Militär ein Wörtchen mit-
zureden: Auf dem strategisch
wichtigen Weg von Haltern zur
Weseler Festung bot sich Dorsten
als Zwischenstation an. Die Über-
querung der Lippe war auf der
Ost-West-Achse ja unnötig. Als am
1. März 1874 der erste Bahnhof
in Dorsten eröffnet wurde, lag er
noch am nördlichen Ufer und so-
mit einige hundert Meter von der
Innenstadt entfernt. Er sollte eine
kurzfristige Lösung bleiben, denn
die Eisenbahnstrecken wuchsen
in dieser Zeit wie das Netz einer
Spinne. Schon 1880 kreuzten sich
nicht weniger als drei Linien nörd-
Heute ist der Hervester Bahnhof ein eher ruhiger Ort. Zwar kom-
men von Zeit zu Zeit Züge angerollt und entlassen Gäste auf
die Bahnsteige, aber nichts erinnert an ein wichtiges Drehkreuz
oder einen bedeutenden Verkehrsknotenpunkt. Dabei kam
hier einst selbst der englische König vorbei – ein Stück Dorstener
Eisenbahngeschichte.
Bahnhof Hervest:
Vom Drehkreuz zum Kreuzort
28. Mai 2016 Damals in Dorsten
B
Lokomotive: ihba/Fotolia.com
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