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Floßtour |
23. September 2017
„Botanisch gesehen, herrscht
hier völlige Anarchie. Alles, was
an Pflanzen und Tieren von al-
leine gekommen ist, kann auch
hier bleiben,“ sagt Ole Schröder.
Er ist einer von sechs ehren-
amtlichen Floßfahrern, die be-
reits seit sechs Jahren von Mai
bis September die Floßfahrten
durch die Auen begleiten und die
Gäste mit ihrem Wissen berei-
chern. Denn bei der Tour stehen
Informationen und Entspannung
an erster Stelle. Wer feiern und
Party machen möchte, ist hier
fehl am Platz.
Mit gutem Grund: „Wir wollen
hier nicht stören, sondern sind
nur Besucher. Was wir
hier machen, ist
sanfter
Touris-
mus.“ So seien
die
Fahrten
auch nicht auf
den Profit der
Stadt ausge-
legt und eher
durch Zufall ent-
standen, erklärt Ole
Schröder. „Früher lag das
Floß in Haltern am See am Lake-
side Inn, um Radfahrer und Wan-
derer von einem Ufer zum ande-
ren zu bringen. Später haben wir
es hier für Fahrten mit Po-
litikern genutzt, um
ihnen zu zeigen,
wo die Förder-
gelder landen.
Ö f f e n t l i c h e
Fahrten
gab
es nur, wenn
Leute
spontan
vorbeigekommen
sind.“
Damals hatte noch keiner da-
mit gerechnet, dass die Steve-
rauen mit ihrer unberührten Na-
tur so viele Menschen begeistern
und ihr Bedürfnis nach Ruhe
erfüllen würden. Doch wie so oft
sprach sich die Freude über die
Floßfahrt herum und mittler-
weile stehen die Besucher den
ganzen Sommer lang Schlange –
zumal auf das Floß nur 15 Leute
passen. Und auch das hat seinen
Grund, denn dieser sanfte Tou-
rismus, soll auch weiterhin zum
Konzept der Naturverträglich-
keit passen.
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Text: Dr. Felicitas Bonk
Fotos: Stadt Olfen und
Dr. Felicitas Bonk
Mit rund 5 km/h gleitet das Floß während der eineinhalbstündigen Fahrt
über das Wasser, unterstützt von einem leisen Elektromotor damit es die
Tiere nicht stört. Und auch die Menschen profitieren von der Ruhe, denn
schon nach wenigen Minuten auf dem Floß stellt sich ein wohliges Gefühl der
Entspannung ein.
