Lokallust Haltern am See - page 10

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Bienen in Haltern |
23. September 2017
Toddy Geldmann, Peter Heck-
mann und Thomas Haunert sind
die ersten Unternehmer aus
Haltern, die sich zusammen-
getan haben und seit wenigen
Monaten mehrere Bienenvölker
besitzen. Aber nicht, weil sie so
gerne Honig essen. „Klar, Freun-
de und Bekannten haben schon
im ersten Moment gelacht und
gefragt, ob ich jetzt Imker wer-
den will oder was,“ erzählt Pe-
ter Heckmann. „Aber wenn man
ein bisschen Zeit hat und mehr
dazu erzählen kann, schlägt der
Spaß auch schnell in Begeiste-
rung um.“ Und die Zeit, mehr
über seine Bienen zu sprechen,
nehmen er und die beiden ande-
ren sich gerne. Doch eine Frage
bleibt zunächst trotzdem: Wie
kommt man auf die Idee, sich
Bienen zu kaufen?
„Uns ist es wichtig, dass man
über das Bienensterben redet.
Die Menschen sollen das Pro-
blem kennen,“ erklärt Toddy
Geldmann. Denn hier geht es
viel weniger um den Honig als
vielmehr um eine Problematik,
die schon Albert Einstein vor-
ausgesagt hat. „Einstein hat ge-
sagt, dass der Mensch, wenn die
Biene einmal von der Erde ver-
schwindet, nur noch vier Jahre
zu leben hat. Ohne Bienen, kei-
ne Bestäubung, keine Pflanzen,
keine Tiere und keine Menschen
mehr. Wissenschaftliche Unter-
suchungen haben das mittler-
weile bestätigt, nur dass die vier
Jahre Lebenszeit auf zehn korri-
giert wurden. Und dafür wollen
wir die Menschen sensibilisie-
ren,“ sagt Peter Heckmann. Au-
ßerdem, so Thomas Haunert,
wolle man sie dazu animieren,
sich selbst auch für die Bienen
einzusetzen.
So lernten die drei Halterner
Frank Weiß kennen. Der Öster-
reicher ist Geschäftsführer von
beefuture und bietet Unterneh-
men aus sämtlichen Branchen
die Möglichkeit, durch aktiven,
unmittelbaren und nachhalti-
gen Umweltschutz dem Sterben
der Biene entgegenzuwirken.
„Er hat uns relativ schnell und
relativ leicht davon überzeugt,
uns für die Bienen zu engagieren
und uns bei allen nötigen Schrit-
ten unterstützt,“ erzählt Peter
Heckmann. Kurz darauf sind vier
Bienenvölker, zwei bei Blumen
Haunert und zwei bei Jupp un-
ner de Böcken, eingezogen. Ein
Imker kommt seit dem regelmä-
ßig vorbei und schaut, ob es den
Insekten gut geht. Honig ernten
steht bei seiner Arbeit allerdings
an letzter Stelle.
„Unser Ziel ist es, die Bienen zu
vermehren. Darum ist der Honig
bei uns für die Larven gedacht,
die ihn fressen und zu Bienen
heranwachsen. Der Rest, den
die Bienen nicht benötigen, den
können wir dann ernten. Aber
nicht wie ein Imker, der vom
Honigverkauft lebt und alle vier
Wochen erntet. Wir ernten nur
einmal im Jahr das, was die Bie-
nen eh nicht mehr brauchen,“
Die Bienenstöcke der drei Halterner Unternehmer.
Toddy Geldmann, Peter Heckmann und Thomas Haunert (v.l.) sind
überzeugt, dass es wichtig ist, über das Bienensterben zu reden.
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