Lokallust Haltern am See - page 55

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Region aktuell | 22. April 2017
Zur aktuellen Lage der Kinderta-
gesbetreuung bezog Bürgermeister
Bodo Klimpel im Ausschuss für Ge-
nerationen und Soziales deutlich
Stellung, als er zunächst auf die
AGS- Sitzung von Anfang Februar
einging. Denn dort hatte das SPD-
Ratsmitglied Annegret Feldmann
der Verwaltung eine zurückhalten-
de und nicht lösungsorientierte
Planung vorgeworfen. Außerdem
hat sie die große Zahl fehlender Be-
treuungsplätze kritisiert, die durch
Tagespflege nicht aufzufangen sei.
Dazu Klimpel: „Ich habe bereits in
der Sitzung dazu gesagt, dass ich
dem Vorwurf einer fehlerhaften
Planung für die Vergangenheit ener-
gisch widerspreche. Dabei bleibe
ich. Wir haben es nämlich mit einer
komplexen Thematik zu tun, die
weit über die Frage nach Betreu-
ungsplätzen hinausgeht.“
Der Bürgermeister verhehlte nicht,
dass es Probleme gibt, die Nach-
frage nach Betreuungsplätzen zu
decken. „Es stimmt auch, dass die
Zahlen das Maß dessen, was wir an
Nachfrage erwartet haben, über-
steigen. Das haben wir mehrfach
deutlich in diesem Ausschuss so
gesagt und auch die Gründe hierfür
genannt. Daraus zu dem Schluss zu
kommen, dass wir das Thema Kin-
dertagesbetreuung vernachlässigt
haben, ist falsch.“
Denn die Verwaltung hatte mit den
Bedarfen gerechnet, die Bund und
Länder 2007 als auskömmlich pro-
gnostiziert haben. Das waren die
viel zitierten 35 Prozent. Dieses Ziel
hat Haltern am See aktuell deutlich
übertroffen. Für den Bürgermeister
ist auch klar, dass der U 3-Ausbau
deutlich zu Lasten der Ü 3-Plätze
erfolgt ist. Das bedeutet, dass dann,
wenn eine Gruppenform III, die 25
Kinder im Alter von drei Jahren bis
zum Schuleintritt umfasst, in eine
Gruppenform II (10 Kinder unter
drei) umgewandelt wird, 15 Plätze
wegfallen. Dies ist mehrfach so ge-
schehen, um den Bestand der Kin-
dertagesbetreuung durch die Um-
wandlung von Gruppen zu sichern.
Außerdem hat sich die Bevölke-
rungsentwicklung in Haltern am
See deutlich anders entwickelt als
vorhergesagt. Als sich abzeichnete,
dass die Entwicklung gegenläufig
zu den Prognosen verlief, hat die
Verwaltung nach Lösungen ge-
sucht. Dazu gehören die Errichtung
der Juniorkita in Sythen, der Bau
des Kindergartens an der Martin-
Luther-Schule, die befristete Ein-
richtung von Zusatzgruppen in drei
kirchlichen Kindergärten sowie die
deutliche Ausweitung der Kinderta-
gespflege, was insgesamt zu mehr
als 200 neuen Betreuungsplätzen
geführt hat. Aktuell wird bereits
der Bau einer weiteren Einrichtung
vorbereitet. Einstimmig entschied
der Ausschuss, im katholischen Kin-
dergarten Hullern ab Sommer 2017
für den Zeitraum von zwei Jahren
20 neue Kitaplätze für Ü-3-Kinder
einzurichten. Die Kosten in Höhe
von bis zu 40.000 Euro sowie die Be-
triebskosten übernimmt die Stadt.
Klimpel bezieht Stellung
20 weitere Kita-Pätze in Hullern
1...,45,46,47,48,49,50,51,52,53,54 56,57,58,59,60,61,62,63,64
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