Lokallust Dorsten - page 8

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Heute treffe ich
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„Es war nicht immer einfach“, er-
innert sich Bernhard Honsel. Und
dennoch: Er kann auf ein schönes
Leben mit seiner Familie, insbe-
sondere mit seiner Frau Änne zu-
rückblicken.
Ich treffe mich mit dem freund-
lichen Senior in seinem alten Büro
auf der Freiheitsstraße
in Holsterhausen. Arbeit
und Sport, zwei Konstan-
ten in seinem Leben, die
geblieben sind. Und so
lässt er es sich auch nicht
nehmen, jeden Morgen,
nachdem er ein paar
Bahnen in Schermbeck
geschwommen ist, in
der Firma nach dem
Rechten zu sehen.
Aber von Anfang an:
Da nur der jeweils
älteste Sohn den el-
terlichen Hof erben
konnte, zog es Bern-
hard Honsels Vater
von Vardingholt (bei
Bocholt) nach Dorsten. Hier wur-
de Bernhard Honsel geboren. Mit
16 Jahren wurde er in den Krieg
eingezogen, konnte jedoch glück-
licherweise nach drei Monaten
flüchten. Zurück in der Heimat be-
gann der junge Holsterhausener
eine Ausbildung zum Kaufmann
bei der „Bäuerlichen“ in Dorsten
ten Mädchen wegschnappt, der
war dort nun mal nicht gerne ge-
sehen.
„Ich habe mich sofort in Änne
Cosanne verliebt“, erinnert sich
Bernhard Honsel. „Ich sah sie je-
den Tag, wenn sie von der Schule
nach Hause kam und ihre beiden
fliegenden Zöpfe hatten es mir
echt angetan“. Seine Augen strah-
len und ich habe in dem Moment
das Gefühl, der junge Herr Honsel
sitzt vor mir, der von den Anfän-
gen seiner großen Liebe erzählt.
„Änne wohnte genau gegenüber
und zwischen den beiden Grund-
stücken gab es eine gemauerte
Scheune mit einer geheimen Mau-
erlücke. Dort legten wir unsere
Briefe für einander ab und eilten
anschließend schnell in unse-
re Zimmer und hängten unsere
Scheibengardinen etwas schräg.
Das war das verabredete Zeichen,
dass ein neuer Brief im Versteck
lag. Wir waren also immer in Be-
wegung. Entweder rauf ins Zim-
mer oder runter, um den neuen
Brief zu holen.“
Ihre Liebe hielt an und so feiern
Änne und Bernhard Honsel in die-
sem Jahr zusammen mit ihren vier
Kindern und acht Enkelkindern ih-
ren 60. Hochzeitstag.
Heute treffe ich …
Bernhard Honsel
und wechselte danach in
die Lembecker Genos-
senschaft, bei der er spä-
ter auch Geschäftsführer
wurde. Es war damals üb-
lich, dass Angestellte auch
in der Familie des Betriebes
übernachteten. So konnte er
jeden Tag „seine Änne“ sehen.
Aber nur von Weitem oder unter
Ausschluss der Öffentlichkeit,
denn von ihrer Beziehung wuss-
ten die Wenigsten. Fünf Jahre
lang, seit 1950, hielten sie sie ge-
heim, denn ein Holsterhausener,
der den Lembeckern die schöns-
Änne und Bernhard
Honsel feierten vor fast
60 Jahren Hochzeit
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