Fantastische Unterstützung aus Lembeck

von Martina Jansen (Kommentare: 0)

Anne und Thomas Sprenger sind seit dreieinhalb Monaten im Dauereinsatz

„Wir sind da mehr oder weniger so reingerutscht“, sagt Anne Sprenger. Sie hörte am 16. Juli, zwei Tage nach der verheerenden Flutkatastrophe, von einem Spendentransport einer Borkener Spedition. „Ja, und dann habe ich gepackt. Alles, was ich noch in größeren Mengen hatte und auch Vieles, was wir nicht unbedingt mehr benötigten. Als die Kisten im Hausflur standen, bekam ich die Mitteilung: LKW voll!“, erzählt die Lembeckerin. Ehemann Thomas sagte nur: „Dann müssen wir das halt selbst dorthin fahren.“
Schnell machten die beiden noch über die sozialen Medien kund, dass sie am kommenden Tag einen Hilfstransport mit Sachspenden starten würden. Es wäre noch etwas Platz im Fahrzeug und man könne weitere Spenden am Samstag ab 7:00 Uhr auf dem Betriebshof des Toilettenverleihs abgeben. „Sie glauben nicht, was hier am anderen Morgen los war, wir wurden nahezu überrollt, es ging zu wie auf einem Taubenschlag. Nach einer Vorsortierung beluden wir schließlich drei Sprinter sowie drei große Planenanhänger“, ist Thomas Sprenger nach wie vor davon angetan, welche Reaktion auf den Aufruf erfolgte. Doch alleine konnte Sprenger all die Autos nicht steuern. „Schon hier zeigte sich, dass ich auf meine Freunde und viele andere Menschen aus meinem Bekanntenkreis zählen kann!“ So fuhr er mit einigen seiner Freunde am Samstag Richtung Ahrtal. „Über einen Kontakt hatten wir erfahren, dass in Bad Neuenahr an einer Tankstelle Hilfsgüter abgegeben werden konnten“, berichtet er. Dort angekommen, wurden die Spenden zur Zwischenlagerung in die Autowaschstraße gepackt. Die war dann am Ende der Entladung voll!

Foto oben rechts: Thomas Sprenger vor Ort im Ahrtal

Eigentlich sollte diese Aktion die Einzige bleiben. „Doch das Erlebnis vor Ort, die Gedanken an die Menschen, die wir kennengelernt hatten, das ließ uns alle nicht mehr los. Zurück in Lembeck tranken wir noch ein Bier zusammen, alle waren sichtlich beeindruckt von dem, was wir erlebt hatten und alle waren bereit, auch zukünftig zu helfen,“ erinnert sich Thomas Sprenger.

Am Sonntag erhielt er dann einen Anruf, dass in Bad Neuenahr dringend eine Trinkwasserstation errichtet werden müsste. „Ich ließ meine Kontakte wissen, was ich benötige und binnen weniger Stunden hatte ich durch die Unterstützung ganz vieler Menschen alles, was ich brauchte. Also, wieder los ins Ahrtal“, blickt er auf das erste Einsatzwochenende zurück.

Seitdem ist er mit vielen weiteren Freunden und Unterstützern im Dauereinsatz. „Wir organisieren immer das, was gerade am nötigsten gebraucht wird. Die Gespräche vor Ort mit den Betroffenen zeigen uns immer wieder, was wir im nächsten Stepp machen müssen“, so Sprenger.

Seine Frau Anne war noch nicht vor Ort im Ahrtal. „Ich organisiere hier in Lembeck, mache Aufrufe über die sozialen Medien und habe in Zusammenarbeit mit dem SV Lembeck ein Spendenkonto eröffnet. Dort ist mittlerweile eine sechsteilige Summe eingegangen. Aktuell besorgen wir damit Spielplatzgeräte, denn allen beteiligten Helferinnen und Helfern haben es besonders die Kinder angetan. Aktuell bauen sie, auch mit Unterstützung des Team Münsterland, Spielplätze auf, damit die Kinder wieder ein bisschen Abwechslung finden“, so Anne Sprenger.

Foto oben rechts: Mit den Spendengeldern werden aktuell Kinderspielplätze gebaut

Später sollen dann Möbel, Küchen oder andere Einrichtungsgegenstände für betroffene Familien mit den Spendengeldern finanziert werden. „Aber das passiert erst im kommenden Frühjahr“, so Anne Sprenger.
Am Ende weiß das Ehepaar, dass der große Einsatz ohne die Unterstützung der vielen freiwilligen Helferinnen und Helfer, ob aus dem Freundeskreis in Lembeck oder aus dem großen Netzwerk, diese Art der Hilfe gar nicht möglich wäre. „Wir können nur gemeinsam Großes leisten und wir freuen uns sehr, dass wir mit so vielen anderen Unterstützerinnen und Unterstützer helfen können. Ohne sie wäre all das gar nicht zu schaffen.“

Möchten auch Sie die Menschen im Ahrtal unterstützen? Dann leisten Sie doch eine Spende an folgendes Konto:

SV Lembeck
Hochwasser-Katastrophe Ahrtal
DE36 4006 9709 0001 0006 14
Auf Wunsch werden ab einer Spendenhöhe von 200 Euro Spendenquittungen ausgestellt.„Wir würden uns sehr freuen, wenn wir weitere Helferinnen und Helfer finden würden. Es ist weiterhin noch viel zu tun - jede tatkräftige Unterstützung, aber auch jede Spende zählt“, bitten Anne und Thomas Sprenger alle Dorstenerinnen und Dorstener um Unterstützung.

Foto oben rechts: Sortierung der eingehenden Hilfsgüter

Text: Christian Sklenak
Fotos: privat

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