Müllentsorgung

von Martina Jansen (Kommentare: 0)

Müllentsorgung

Leerung der rund 2000 Papierkörbe in Dorsten wird auf „smarte“ Tourenplanung umgestellt.

Es ist ein Klassiker in den Sozialen Medien: Ein Bild zeigt einen Papierkorb irgendwo, aus dem ein Pizzakarton herausschaut. Weil nichts mehr reinpasst, haben Passanten ein paar Hundekotbeutel fein säuberlich gestapelt. Und unter dem Bild steht der empörte Ausruf: „Und das ist schon seit gestern so !!!!“

In den letzten Wochen war dieses Phänomen wieder vermehrt zu erleben, denn wir alle sind bei dem tollen Wetter mehr draußen, gehen spazieren, die Gassirunden werden länger.  Zur Füllung der Körbe trägt auch bei, dass es für immer mehr Hundebesitzer mittlerweile selbstverständlich ist, die Haufen zu beseitigen. Und wer Hundekot nicht liegen lässt, der wirft auch seine Kippenschachtel oder Pommesschale richtig in den Müll.

In diesem Sinne ist ein voller Papierkorb ein guter Papierkorb: Er wird benutzt.

Natürlich: Die rund 2000 öffentlichen Papierkörbe in Dorsten unterliegen als Massengeschäft einer gewissen Leerungsroutine. Um die Papierkorbleerung flexibler und bedarfsgerechter durchführen zu können, wird der Entsorgungsbetrieb nun auf eine „smarte“ Tourenplanung umstellen.

Dabei bekommen alle Papierkörbe einen QR-Code und einen NFC-Tag, sozusagen der Personalausweis jedes Papierkorbs. Die Aufkleber und NFC-Tags werden in den nächsten Wochen nach und nach angebracht. Bei der Leerung werden dann in Zukunft die Füllstände erfasst, die anzeigen, wie gut einzelne Standorte genutzt werden. Diese Meldungen fließen automatisch in die Tourenplanung ein. So entsteht ein lernendes System, das für jeden Papierkorb einen persönlichen Rhythmus entwickelt.

Wenn jedoch ein gerade geleerter Papierkorb noch am selben Tag vollgestopft wird, dann blieb das bislang oft ein paar Tage unbemerkt – bis entweder der EBD turnusmäßig vor Ort war oder eine Meldung aus der Bürgerschaft erfolgte. Dabei trat oft das Problem auf, dass bei Meldungen der Papierkorb nicht eindeutig lokalisiert werden konnte.

Zukünftig soll die Meldung, ob ein Behälter voll ist, beschädigt wurde, ein Kotbeutelspender leer ist oder ein anderer Mangel vorliegt, ganz einfach durch das Scannen des QR-Codes oder des NFC-Tags am Papierkorb, gegebenenfalls mit Foto, direkt an den Entsorgungsbetrieb übermittelt werden.

Ronny Langenbusch vom EBD-Team: „Es war uns wichtig, dass wir dieses neue System für die Bürgerinnen und Bürger so einfach wie möglich machen.“

Gefunden hat der Entsorgungsbetrieb das neue System bei der jungen Firma Zolitron aus Bochum. Geschäftsführer Arndt Zinn erklärt: „Unser neues KI-optimiertes Tourenplanungssystem stellt einen Meilenstein in der Optimierung der Abfallentsorgung dar. Mit den QR-Codes und NFC-Tags an jedem Papierkorb ermöglichen wir eine effiziente Überwachung der Füllstände und eine bedarfsgerechte Leerung. Indem wir die Bürgerinnen und Bürger aktiv in den Prozess einbeziehen, schaffen wir eine gemeinsame Verantwortung für die Sauberkeit in der Stadt. Unser Ziel ist es, mit diesem lernenden System einen persönlichen Rhythmus für jeden Papierkorb zu entwickeln und den Service für alle Bürger_innen noch weiter zu verbessern.“

Marlon Dantzer von Zolitron ergänzt: „Durch das lernende System der Firma Zolitron und die bedarfsgerechte Leerung, wird durch die Verringerung überfüllter Behälter auch aktiv die Stadtsauberkeit verbessert.“

Andreas Jung, Betriebsleiter des Entsorgungsbetriebes: „Der EBD versteht sich als Dienstleister, der nicht nur die Müllabfuhr und die Straßenreinigung als Routinegeschäft organisiert. Sondern wir wollen mit guten und dezentralen Angeboten für die Entsorgung auch dazu beitragen, dass Dorsten insgesamt sauberer wird und dass die Menschen hier ein neues Gefühl dafür entwickeln, wie sie mit ihrer Stadt umgehen wollen – gerade in einer so schönen Flächenstadt mit viel Outdoor-Freizeit. Auch wenn am Ende einige Wenige übrig bleiben, die nicht mitmachen: Mit dem Ausbau unseres Systems auch in Außen- und Randbereichen der Stadt sowie einem flächendeckenden Angebot an Kotbeutelspendern sind wir in Dorsten sehr gut aufgestellt und merken, dass immer mehr Müll in unseren Leerungsfahrzeugen landet – und nicht mehr auf dem Boden und in der Natur.“

Foto oben rechts: (v. l.) Marlon Dantzer (Zolitron), Ronny Langenbusch (EBD) und Betriebsleiter Andreas Jung (EBD)

Text: Stadt Dorsten
Foto: Entsorgungsbetrieb Stadt Dorsten

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