Nach 50 Jahren lebendiger denn je

von Martina Jansen (Kommentare: 0)

Nach 50 Jahren lebendiger denn je

Tag der offenen Tür in der Gesamtschule Wulfen im Jubiläumsjahr

Über ein volles Haus durfte sich der Leiter der Gesamtschule Wulfen, Hermann Twittenhoff, am Tag der offenen Tür freuen. „Mit den Besucherzahlen sind wir sehr zufrieden und auch darüber, dass wir unser breites Angebotsspektrum als Kulturschule der Stadt Dorsten einem interessierten Publikum präsentieren konnten. Mein Kollegium ist dafür sehr gelobt worden“, sagte er weiter. Die Besucher sollten viel über Lernmethoden und Freizeitangebote, über Schulziele und die Alltagsumset­zung erfahren. Den kulturellen Schwerpunkt bilden die Bläserklassen. Zusammen mit den Kulturklassen sind sie die Kreativklassen. Eine Anmeldung ist unabhängig von Vorkenntnissen ab der 5. Klasse möglich. Das Fach „Darstellen und Gestalten“ gibt es nur an der Gesamtschule Wulfen und kann ab dem Jahrgang 7 als besonderes Wahlpflichtfach gewählt werden.“

Das weitere Angebot der Gesamtschule Wulfen setzte sich zusammen aus der Präsentation der unterschiedlichen Fachbereiche und aus Beratungs- und Informationsständen. In der Schulstraße, dem Aufenthalts- und Lernort vieler Schüler, wurden Kuchen sowie Getränke angeboten. Wie ein Klassenraum einer Integrationsklasse ausgestattet und dort bestmöglich gelernt werden kann, wurde ebenfalls gezeigt. In den vorgelagerten Differenzierungsräumen können beispielsweise Kleingruppen gesondert beschult werden. Hier wurden auch das dafür notwendige Differenzierungsmaterial sowie die Betreuung von Schülern mit Dyskalkulie oder Lese-Rechtschreibstörung. vorgestellt. Ebenso konnte man sich über die Begabtenförderung informieren. „Die Gesamtschule Wulfen ist schon lange auf den digitalen Zug aufgesprungen und präsentierte unter anderem das Pflichtfach Informatik der Klassen 5 und 6“, erklärte Barbara Bögl, Abteilungsleiterin der beiden Jahrgänge. Informatik kann später weiterführend in der Oberstufe gewählt werden. Zurzeit verfügt die GSW über drei gut ausgestattete Fachräume und weitere Rechner in der angeschlossenen Bibi am See. Ebenso neu und interessant ist der pädagogische Schwerpunkt „Lernzeiten“. Die Jahrgänge 5 und 6 sind in dieses zukunftsorientierte Projekt bereits seit zwei Jahren eingebunden. Eine Evaluierung mit positiver Zustimmung aller Beteiligten ist ebenfalls erfolgt. Kinder sollen selbstverantwortlich lernen, sich in Absprache mit den Fachlehrern erreichbare Ziele setzen und später kritisch reflektieren können.

Auf Interesse stieß ebenfalls die unterrichtete Sprachenvielfalt: Latein, Spanisch, Englisch und Französisch. Regelrecht Appetit machte der leckere Duft, der aus der Küche strömte. Hier backten in der neuen, modernen Großküche Lehrerinnen mit Schülern, die Hauswirtschaft gewählt haben. Einen weiteren Schwerpunkt bilden die Naturwissenschaften. In diesem Bereich kann die Gesamtschule Wulfen auf viele überregionale Wettbewerbserfolge ihrer Schüler stolz sein. Und noch eine Besonderheit wurde vorgestellt: die Case Creole. Dieser Schülerladen wird als Schülerfirma von Kindern mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf geleitet. „Inklusion ist bei uns seit mehr als 25 Jahren im Unterricht fest verankert“, so Hermann Twittenhoff.

Gerne beantworteten überall in der Gesamtschule Lehrer und Sonderpädagogen Fragen und vermittelten somit authentisch den Geist, der in der Gesamtschule herrscht und wie eine erfolgreiche Schulkultur hier vor Ort gepflegt wird. „Wir haben sehr viele, intensive Beratungsgespräche geführt“, resümierten Hermann Twittenhoff, Barbara Bögl, zuständig für die Jahrgänge 5 und 6, sowie Michael Andres, Leiter der Oberstufe (Jahrgänge EF, Q1 und Q2).

Die GSW zählt zu den ältesten Gesamtschulen in NRW. Sie ist ausgezeichnet als „Schule ohne Rassismus“, „Schule ohne Gewalt“, „Gesunde Schule“ und als „Vorbildliche Schule“. Schwerpunkte liegen neben dem „Gemeinsamen Unterricht“, auf der Hochbegabten-Förderung in Zusammenarbeit mit der Universität Münster. Die GSW ist überdies ausgezeichnete MINT-Schule mit naturwissenschaftlichem und technischem Schwerpunkt und ist Bundessieger des Jugend-Software-Preises. Sie nimmt zudem am Modellprogramm „Kulturagenten für kreative Schulen“ teil. Dadurch werden viele kulturelle Angebote wie beispielsweise Theaterbesuche finanziell vom Land NRW unterstützt.

Gegen 13 Uhr verließen die letzten Besucher die Schule. Hermann Twittenhoff und sein Stellvertreter Markus Jakschik waren zufrieden. Über allem schwebten bei vielen Interessierten noch die vielfältigen Eindrücke des 50 jährigen Schuljubiläums. Zurzeit unterrichten an der GSW 130 Lehrer über 1.300 Schüler.

Foto oben rechts: Volles Haus bei der Märchenstunde in Chemie, in der lustige Experimente vorgeführt wurden. (Christian Dziabel/Chemie)

Text und Foto: Gesamtschule Wulfen

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