Lokallust Haltern am See - page 6

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Bienen | 28. April 2018
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einer großen Auswahl gilt jedoch:
Nicht jede Pflanze gedeiht an je-
dem Ort.
„Beim Anlegen seines Bienen-
gartens muss man schon auf
die Lage achten. Ist er sonnig
oder halbschattig und welche
Pflanze eignet sich dafür. Und
dann muss man überlegen, wie
groß die Pflanzen werden dür-
fen,“ sagt Kathrin Wehling. Auf
einem Balkon würden vielleicht
eher ein paar Kräuter passen, in
einem kleinen Garten Büsche.
Wer viel Platz hat, kann die Bie-
nen mit Bäumen, Hecken oder
großen Blumen wie Stockrosen
begeistern. Grenzen gibt es hier
kaum. Nur mit einem ganz schat-
tigen Garten oder Balkon wird es
schwierig.
Abgesehen davon, ist jeder
Garten oder Balkon für eine bie-
nenfreundliche Gestaltung ge-
eignet. Und wer sich dazu ent-
scheidet, leistet einen extrem
wichtigen Beitrag für Menschen,
Tiere und Natur. „Die Bienen sind
unsere Lebensgrundlage, denn
Kathrin Wehling (r.) und Anne Weidemann imkern und machen sich Sorgen um den
Bienenbestand. Doch trotz der großen Öffentlichkeit, die das Thema Bienensterben
bereits erreicht hat, passiert längst noch nicht genug.
Eine Wabe mit einem Bienenvolk. Wichtig für jede Biene ist, dass Ihr Balkon oder der
eigene Garten bienenfreudig angelegt wird, damit die Völker überleben können.
die gesamte Insektenwelt ist der
Sockel der Nahrungskette,“ so
die Bienenexpertin. Ohne Bie-
nen gebe es keine Blüten, ohne
Blüten keine Pflanzen. Ohne die
gebe es wiederum keine Tiere
und ohne Tiere keine Menschen.
Somit ist die Biene für den ge-
samten Kreislauf des Lebens ver-
antwortlich. Doch schädliche Ein-
flüsse wie Insektizide oder Milben
wirken sich zunehmend negativ
auf sämtliche Bienenvölker aus.
So sind von den zwei Millionen
Bienenvölkern, die es vor gut 60
Jahren noch gab, heute gerade
einmal 43 Prozent ­übrig – eine
alarmierende Zahl.
Doch trotz der großen Öffent-
lichkeit, die das Thema Bienen-
sterben bereits erreicht hat, pas-
siert längst noch nicht genug. Das
Problem dabei: „Keiner bezieht
das Thema auf sich selbst. Da-
bei sollte jeder Mensch schauen,
dass er helfen kann.“ Bienenex-
pertin Kathrin Wehling sieht aber
dennoch, dass eine Änderung
im Gange ist. Zunehmend mehr
Menschen interessieren sich für
die Imkerei und bienenfreundli-
che Garten- oder Balkongestal-
tungen. Vor allem in Großstädten,
wie zum Beispiel Berlin, ist Im-
kern schon länger im Trend. Denn
gerade durch die vielen Parkanla-
gen und Alleen finden Bienen hier
viel Nektar und Pollen.
Das zeigt, dass sich bienen-
freundliche Umgebungen wirk-
lich überall schaffen lassen. Die
beste Zeit, um damit anzufangen,
ist genau jetzt, im April. Natürlich
ist das auch mit ein wenig Arbeit
verbunden, aber es muss ja auch
nicht der ganze Garten sein. Ein
paar Pflanzen reichen als erster
Schritt und tragen zum Erhalt der
Bienenvölker bei. Und wer einmal
in den Genuss eines schönen,
bunt blühenden Balkons oder
Gartens gekommen ist, sieht si-
cher schnell, dass nicht nur Insek-
ten und Bienen davon profitieren.
Im Grunde ist es wie beim Men-
schen – zu Hause schmeckt es am
besten. Wer also einen bienen­
freundlichen Garten anlegen will,
sollte darauf achten, seine Pflan-
zen nach der Herkunft auszuwäh-
len. Davon profitieren im Übrigen
nicht nur die Bienen, sondern
auch andere Insekten. Ausnah-
men gibt es natürlich immer. Der
beste Beweis dafür ist der La-
vendel. Denn hier fliegen Bienen
gerne hin. Und der tolle Geruch
erfreut auch den Menschen. Ge-
nauso ist es mit Kräutern. Salbei,
Rosmarin und Zitronenmelisse
versorgen die Bienen mit Pollen
und Nektar, den Menschen mit
tollen Gewürzen zum Kochen.
Auch von Himbeeren, Brombee-
ren oder sämtlichen Obstbäu-
men ­haben beide gleichermaßen
­ihren ­Vorteil.
Winterheide und Trollblume,
Schneeglöckchen und Primel,
Kirschbaum und Blutweiderich.
Die Liste der bekannten und we-
niger bekannten bienenfreundli-
chen Pflanzen ist lang. Bei solch
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