Lokallust Haltern am See - page 14

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Halterner Künstler | 17. September 2016
Die Künstler Eberhard Quinkenstein und Hasso Wendker eröffnen Galerie im
Recklinghäuser Museumsdreieck
„Der Standort war es, der uns be-
wogen hat, hier eine Galerie zu
eröffnen“, gesteht Eberhard Quin-
kenstein. Der Halterner Künstler
hat, zusammen mit seinem Kol-
legen Hasso Wendker, im Mai die
Galerie „Der andere Blick“ in Reck-
linghausen eröffnet. „Hier in dem
Museumsdreieck, an dem neu ge-
stalteten Kirchplatz zwischen dem
Ikonenmuseum und dem fantasti-
schen Museum Jerke mit zeitgenös-
sischer polnischer Kunst, ist ein gu-
ter Platz, um Kunst zu präsentieren
- wenn wir auch gerne etwas mehr
Platz gehabt hätten“, ergänzt Hasso
Wendker. In der Tat, viel Platz haben
die beiden Künstler in dem 40 Qua-
dratmeter großen Raumnicht. Doch
nicht zuletzt dadurch und dass Bo-
den und Wände der ehemaligen
Schusterwerkstatt fast unverändert
geblieben sind, hat die Galerie ihren
ganz besonderen Charme.
Ausgestellt werden nur die eigenen
Werke der beiden Künstler, die sich
nach eigener Aussage schon „seit
Ewigkeiten“ kennen. „Ich habe lan-
ge in Sythen, in der Nachbarschaft
von Eberhard Quinkenstein, ge-
wohnt und war schon immer von
seinen Arbeiten angetan“, sagt
Hasso Wendker, der im Gegensatz
zu Quinkenstein erst nach seinem
aktiven Berufsleben als Architekt
künstlerisch tätig wurde. Wendkers
Arbeiten haben fast immer einen
politischen Hintergrund. Aus Plaka-
ten, Fotos, Bildern, Schriften oder
Zeitungsausschnitten
entstehen
Collagen, oft mit aktuellem gesell-
schaftspolitischen Bezug. „Manch-
mal inspiriert mich allein eine Über-
schrift oder ein Plakattitel, um mich
mit einer ganz bestimmten Thema-
tik zu beschäftigen“, erklärt Wend-
ker. Thematisiert werden dann
Bereiche wie Kriegsverbrechen,
Klimakatastrophe oder Flüchtlings-
krise. Seine Arbeiten waren unter
anderem in zwei Ausstellungen in
Berlin zu sehen.
Im Gegensatz zu Hasso Wendker
war Eberhard Quinkenstein schon
in seiner Jugend künstlerisch tätig.
„Irgendwann habe ich angefangen,
Bilder aus einem Kunstband mei-
ner Eltern abzumalen“, erinnert
sich der 78-jährige Halterner. Es
folgten VHS-Kurse bei dem seiner-
zeit schon überregional bekannten
Halterner Künstler Hermann Moog,
ein Studium der Kunstgeschichte
in Münster und die Lehrtätigkeit
unter anderem an der Hauptschu-
le in Haltern, an der er natürlich
auch Kunstunterricht gab. „Gemalt
habe ich eigentlich immer“, sagt
Quinkenstein. 1957 gewann er ei-
nen Jugendförderpreis für Plastik
und einen Sonderpreis für Malerei,
1970 den Förderpreis des Kunstver-
eins Münster. Seine Arbeiten waren
auf zahlreichen Ausstellungen im
In- und Ausland, unter anderem in
den USA, vertreten. Angetan haben
es ihm die großen Formate, bei de-
nen er gerne ganze Serien zu einem
Thema anfertigt. In der Galerie ist
derzeit beispielsweise die Reihe
„Mythos Wald“ zu sehen - expressi-
onistische Arbeiten, die sich durch
eine ungewöhnliche Bildtiefe aus-
zeichnen.
„Wir werden in regelmäßigen Ab-
ständen immer wieder andere Ar-
beiten präsentieren“, sagt Hasso
Wendker zum Konzept der Galerie.
Geöffnet ist „Der andere Blick“
montags bis freitags von 15 bis
18.30 Uhr und samstags von 11 bis
16 Uhr.
Text & Fotos: Hans-Jürgen Abenath
Der andere Blick
Johannes Janssen-Str. 1
45657 Recklinghausen
„Der
andere
Blick“
Die Künstler Eberhard Quinkenstein (r.) und Hasso Wendker
haben in Recklinghausen die Galerie „Der andere Blick“ eröffnet.
In einer ehemaligen Schusterwerkstatt werden die unterschiedlichen Arbeiten der beiden Künstler präsentiert.
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