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Industriestraße 16 • 59348 Lüdinghausen • Telefon 0 25 91 / 89 23 45
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Die Öffnungszeiten sind von Montag bis Freitag von 10:00 Uhr - 18:00 Uhr und samstags von 10:00 Uhr bis 16:00 Uhr
Industriestraße 16 · 59348 Lüdinghausen · Telefon 0 25 91 / 89 23 45 ·
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Uralte Technik - neu entdeckt
bau als Dämmung eingesetzt. Bei dieser
Nutzungsart können sich die Bewohner
auf eine weitere Qualität verlassen: „Filz
brennt nicht“, stellt Rotraud Richter fest.
Darüber hinaus ist Filz windundurchläs-
sig und nimmt Feuchtigkeit auf, ohne sie
weiterzuleiten - man denke an den Bier-
filz als Glasuntersetzer. Allerdings sind
die Zeiten vorbei, in denen die Ausgangs-
produkte für Filz preiswert waren: Heute
haben sowohl menschliche Arbeitszeit als
auch Schafwolle ihren Preis. Doch ist die
Produktionsmethode unverändert, seit
die ersten Nutzer vor Tausenden von Jah-
ren das Filzen entdeckten: „Die Wolle hat
sich nicht verändert, und die Technik auch
nicht“, stellt die Halternerin fest.
Sie bezieht ihre Wolle von einer Fabrik in
Mönchengladbach. In großen Paketen
werden ihr die langen Faserbündel, gewa-
schen, gekämmt und gefärbt, ins Haus ge-
liefert. Dann geht Rotraud Richter
ans Werk und richtet auf der
Terrasse oder in der Küche
ihre kleine Filzwerkstatt
ein, die ohne aufwändige
Technik auskommt. Als Un-
terlage auf der Spüle dient
der 59-Jährigen ein Stück
Noppen- oder eine Kunststofffo-
lie. Sie benötigt warmes Wasser, dem
sie Olivenseife beigibt- dieser Zusatz be-
schleunigt und intensiviert den Prozess
der Verfilzung. In der warmen Seifenlauge
quellen die Fasern auf, Widerhaken und
Schuppen verhaken sich miteinander.
Rotraud Richter demonstriert an einem
einfachen Beispiel, wie Filzen funktio-
niert: Sie tränkt einen Wollfaser-Strang
mit Seifenlauge, drückt und reibt ihn auf
der Folie. „Je mehr Reibung und Wärme,
desto schneller verfilzt das Material“, do-
ziert die Fachfrau für Filz, wäh-
rend sie unverdrossen drückt,
dreht und reibt. Die einzel-
nen Wollfasern ziehen sich
zur Schnur zusammen,
nach mehreren Minuten ist
ein steifer und fester Strang
entstanden - deutlich kleiner
als das Ausgangsmaterial. Ro-
traud Richter spült mit klarem Wasser
Seifenreste heraus, gibt dem Wasser ei-
nen Schuss Essig bei - das tut der Farbe
gut. Fertig ist eine reißfeste Schnur, wie
sie unsere Urahnen bei Hausbau oder Wa-
rentransport verwandt haben.
Die Arbeit an einer Tasche ist komplizier-
ter. „Dafür brauche ich eine Hohlform“, er-
klärt die Halternerin und greift zur vorbe-
reiteten, viereckigen Schablone aus sta-
biler Pappe in der gewünschten Taschen-
größe. Die Schablone wird mit zwei oder
drei Schichten von Wollfasern bedeckt,
die quer und längs gelegt werden („dann
wird das Material fester“). Rotraud Richter
drückt, zupft und schiebt so lange, bis die
Faserstränge gleichmäßig dicht auf der
Schablone liegen, und tränkt sie mit Sei-
fenlauge. Schließlich wendet sie das vier-
eckige flache Wollpaket, klappt die über-
stehenden Fasern um und bedeckt auch
diese Seite mit Wollfaser, die sie abermals
quer und längs gelegt.
Aus ein paar Fäden Seide und einem
Stückchen Formfilz entsteht unter ge-
schickten Händen ein Dekor. „Das ist wie
Malerei“, sagt die Frau mit dem Händchen
für Filz, und diese Feststellung verweist
auf ihr zweitliebstes Hobby - sie lässt gern
Schön, was man alles aus Filz machen kann.
Hier dekorative Lampenschirme.
Süsse kleine Püppchen, mit denen man auch
Kasperltheater spielen kann.
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