Lokallust Dorsten - page 13

13
Damals in Dorsten
Autohaus Köpper
Borkener Straße
Ihre Audi Adresse in Dorsten.
Borkener Str. 91, 46284 Dorsten
Tel.: 0 23 62 / 6 03-0
Fax: 0 23 62 / 6 03-2 44
Gemeinsam finden wir den
richtigen AUDI für SIE!
Audi
Service
Anzeige
OTON Die Hörakustiker GmbH
- inhabergeführt & unabhängig
Jetzt
3x in
Dorsten!
WENN MAN IHR HÖRGERÄT
NICHT
SIEHT, IST ES
MEISTENS VON UNS.
Klein, diskret, attraktiv, innovativ und unauffällig -
entdecken Sie die neuesten Im-Ohr-Hörgeräte!
Individuell und nahezu unsichtbar überraschen die Geräte mit einem
unerwarteten Klangspektrum. Auf kleinstem Raum ist das gesamte
komplexe, technische Innenleben des Hörgeräts untergebracht.
Ihre Im-Ohr-Spezialisten in Dorsten
laden Sie zur unverbindlichen
und natürlich kostenlosen Hörprobe ein. Lassen Sie sich von neuester
Technik und einem Team, das sich Zeit für Sie nimmt, begeistern.
UNSER
SERVICE FÜR SIE
• Kostenloser Hörtest
• Unverbindliche Ausprobe von Hörgeräten
• Individuelle Hörbedarfsanalyse
• Tinnitus-Beratung
• Individueller Gehörschutz
• Hörtherapie NEU!
• Hörtraining NEU!
Wer heute auf der geschäftigen Lippestraße
zwischen Mensing und der Buchhandlung
König steht, hält angesichts von Beton und
Pflastergrau kaum inne, um die Schönheit
der Umgebung zu betrachten. Dass an just die-
ser Stelle vor dem Krieg Fotografen und Maler
entzückt nach Norden blickten, kann man sich
kaum noch vorstellen. Denn längst ist eines
der Wahrzeichen Dorstens nur noch Geschichte
– der Drubbel.
Wer vor 1945 vom Marktplatz
kommend die Lippestraße hin-
aufgehen wollte, konnte nicht wie
heute weit in die Einkaufsstraße
hinein nach Norden sehen. Dort,
wo heute zur Linken Mode und zur
Rechten Bücher und Medikamen-
te verkauft werden, teilte sich die
Straße vielmehr. Wie ein Strom
umfloss das Pflaster eine Insel aus
hübschen alten Häusern, die zum
Westen von den mächtigen Klos-
termauern, zum Osten hin aber
von der auch heute noch existie-
renden Gebäudezeile umrahmt
wurde.
Besonderer
Blickfang
von Süden her war ein pittores-
kes Fachwerkhaus, das unzählige
Postkarten zierte.
Der Drubbel, wie man die Ge-
bäudeinsel nannte, war eine
Dorstener Besonderheit. Mit dem
Begriff bezeichnete man nämlich
sonst eine Ansammlung von eng
aneinanderliegenden Höfen. Hier
waren es Stadthäuser – und zwi-
schen 1900 und 1945 verband sie
eine wechselhafte Geschichte. Um
die Jahrhundertwende sah der
Drubbel nämlich noch nicht be-
sonders dekorativ aus: Das südli-
che Haus, quasi die Stirnseite des
Komplexes zum Marktplatz hin,
hatte zwar durchaus historische
Wurzeln. Von der schönen Fach-
werkfassade war allerdings nichts
zu sehen, denn häßlicher grauer
Putz bedeckte die Wände. Doch
ein Mann konnte das Potential
erkennen: Leopold Meyer kaufte
1922 das etwas in die Jahre ge-
kommene Haus auf. Zu dieser Zeit
hatte Johannes Friedrich König
schräg gegenüber schon eine mo-
derne Buchhandlung eingerichtet,
und nur wenige Meter entfernt
lag mit dem Schwarzen Adler am
Markt eines der renommiertesten
Gasthäuser Dorstens. Würde man
den hässlichen Putz entfernen, so
dachte Leopold Meyer wohl, hät-
te auch sein Haus endlich wieder
Stil gewonnen. Dennoch musste
er sich gehörig mit den Behörden
streiten, bis er endlich das alte
Fachwerk wieder freilegen durfte –
und mit dem „Meyer‘schen Haus“
eine Dorstener Sehenswürdigkeit
geschaffen hatte.
Aber auch die Nachbarn auf dem
Drubbel blieben nicht untätig: Mit
einem Hutgeschäft, einem Schus-
ter, einem Gärtnerbetrieb, einem
Frisörladen, einem hohen Spar-
kassenangestellten und kleineren
Geschäften ballte sich hier viel Un-
ternehmergeist auf kleinemRaum.
In der Zeit vor der Weltwirtschafts-
krise nahmen die Anwohner auch
das nötige Geld für Umbauten in
die Hand. So ersetzte der Schuh-
händler Felix Schwane sein eher
einfache Haus am Nordende des
Drubbels (heute wäre es gegen-
über der Bäckerei Imping) bereits
1914 durch einen eleganten Neu-
bau. Der Hut- und Modehändler
Johann Ahmann, direkter Nachbar
von Meyer, setzte aber allem die
Krone auf: Auf seinem winzigen
Zwischengrundstück
errichtete
er 1928 ein hohes Haus, das das
Meyer’sche sogar etwas überrag-
te. Immer wieder veränderte sich
der Anblick des Drubbels etwas,
ohne seine Stellung als wirtschaft-
liches Kleinzentrum inmitten der
Innenstadt zu verlieren.
Sein Ende als unverwechselba-
res Gebäudeensemble fand der
Drubbel erst, als allierte Bom-
ber im März 1945 ihre tödliche
Fracht über der Innenstadt ab-
warfen. Heute erinnert nichts
mehr an die einst so berühmte
Häuserinsel auf der Lippestraße.
Text: Oliver Borgwardt
Foto: Archiv
Drubbel - Die versunkene Insel
1...,3,4,5,6,7,8,9,10,11,12 14,15,16,17,18,19,20,21,22,23,...48
Powered by FlippingBook