Heute treffe ich Markus Pettendrup

von Martina Jansen (Kommentare: 0)

Heute treffe ich Markus Pettendrup

Der gebürtige Billerbecker wurde mit Benzin im Blut geboren

Zügig, präzise, klar und direkt – das ist die Devise des Geschäftsführers der Herbert Köpper GmbH. Und so verläuft auch unser Gespräch: Zügig, sodass ich kaum mit dem Schreiben mitkomme, präzise ohne Floskeln und klar und direkt, sodass ich kaum nachfragen muss.
„Mit einem Lachen in der Stimme ist alles viel einfacher“, ist Markus Pettendrup überzeugt. Und genau dieses Lachen ist mir bereits vor zwei Jahren bei ihm positiv aufgefallen.

Als Sohn eines Audi-NSU-Händlers drehte sich in seiner frühen Jugend bereits alles um Autos. „Ich wurde mit Benzin im Blut geboren“, schmunzelt er. Der Autohandel bestimmte den Familienalltag, ein „Entrinnen“ gab es nicht. Und nun, mit 55 Jahren, hat Markus Pettendrup beruflich das erreicht, was er sich als Ziel setzte. Aber der Reihe nach.

Seine Mittlere Reife absolvierte der junge Billerbecker im Internat des Maristen-Ordens in Recklinghausen. Als sein Vater starb, fühlte sich der 17-Jährige noch zu jung, um das Autohaus zu übernehmen. „Ich beendete meine Internatsausbildung, schloss eine Ausbildung zum Automechaniker mit anschließender Prüfung in den Schulferien und eine weitere Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann bei VW und Audi in Münster an“, zählt Markus Pettendrup seinen weiteren Werdegang auf.  Jetzt sah er sich in der Lage, die Geschäfte seines Vaters weiterzuführen, nun rief jedoch erst einmal die Bundeswehr. Kurze Zeit darauf bekam der junge Automobilkaufmann das Angebot der Mercedes Handelsgruppe Beresa, deren Automobile in diversen Betrieben im Umkreis von hundert Kilometern um Münster zu verkaufen. Markus Pettendrup war zu diesem Zeitpunkt gerade 22 Jahre alt und musste erst einmal weg von Zuhause. Aber dieser Einsatz lohnte sich, denn 1986 wurde er einer der ersten zertifizierten Mercedesverkäufer.

Von da an ging es steil bergauf. Von der stellvertretenden Verkaufsleitung in 18 Filialen im Jahre 1990 über Centerleiter hin zum Geschäftsführer dreier Autohäuser gleichzeitig. Es folgte der Posten des Geschäftsführers der Firma Senger in Dortmund, Werne und auch im Osten mit 12 Filialen. Hier entstand auch die Liebe zum BVB – privat wie  geschäftlich.

Foto oben rechts: Markus Pettendrup

Der damals 37-Jährige pendelte ständig hin und her und irgendwann litt die Gesundheit. Markus Pettendrup beschloss daher: „Back to the roots“ und wurde 2007 Hauptgeschäftsführer der Egon-Senger GmbH in Rheine. Eine Karriere wie aus dem Bilderbuch, die damit weiterging, dass er im Rahmen eines Treffens der Lions Dorsten und Dortmund auf Jürgen Salamon traf, der ihm 2009 den Posten des Geschäftsführers der Herbert Köpper GmbH anbot.

„Ziele setzen“, ist das Motto meines sympathischen Gesprächspartners. So definiert er nicht nur mit seinen Mitarbeitern persönliche Ziele, der Familienmensch setzte sie auch zu Hause. „Ich habe meine Kinder gelehrt, nicht in den Tag zu leben. Irgendwann holt euch das im Leben ein, also bleibt bei euren Zielen.“

Markus Pettendrup hat neben seinem Zwölf-Stunden-Job natürlich auch ein Privatleben. Bis vor anderthalb Jahren war er Mitglied der Lions Dorsten-Hanse, hat sich jedoch aus Zeitgründen zurückgezogen. Weiterhin aktives Mitglied ist er jedoch bei „Sag ja zu Dorsten“ und den „Wirtschaftsjunioren der IHK“. Sowohl privat, als auch als Geschäftsführer der Herbert Köper GmbH, kümmert sich der Billerbecker um Menschen, denen es nicht so gut geht. Aber auch die eigenen Auszubildenden liegen ihm am Herzen. „Sie sollen ihren Platz finden und deshalb binden wir sie in unseren Betrieb mit ein und helfen, wo immer es nötig ist.“

Sportlich ist der 55-Jährige gut unterwegs. Seine Fußballschuhe als Torwart bei Preußen Münster musste er nach einem Unfall leider an den Nagel hängen, hält sich nun dafür mit Joggen fit. Neue Kräfte sammelt Markus Pettendrup gerne beim Angeln und sieht dabei sofort Erfolge – sofern die Fische auch anbeißen. „Angeln ist für mich positiver Stress, so baue ich Adrenalin ab und lasse meinen Gedanken freien Lauf“, erklärt er und bricht eine Lanze für die Jagd, der er ebenfalls nachgeht. „Jäger sind Heger und Pfleger. Wir Mitglieder im Hegering Herrlichkeit Lembeck und Dorsten verhindern, dass kranke Tiere sich vermehren. Zudem erhalten wir die Artenvielfalt, damit auch unsere Kinder die Chance haben, Hasen und Hirsche, Rehe und Rebhühner sehen zu können.“

Seit diesem Jahr ist er auch Besitzer eines E-Bikes. „Nachdem mich meine Frau ständig mühelos mit ihrem E-Bike abhängte, wurde es Zeit, mein 40 Jahre altes Vehikel gegen ein modernes Rad einzutauschen und damit die Natur zu erkunden.„Die Apps auf den Smartphones bieten dazu Supermöglichkeiten, Neues zu entdecken.“ Seit über 30 Jahren fährt Familie Pettendrup in den Urlaub zur Lübecker Bucht. Ob er dort in seiner zweiten Heimat auch immer wieder Neues entdeckt, hat er mir nicht verraten, ich habe aber auch nicht nachgefragt.

Markus Pettendrups berufliches Leben fand bisher lange auf der Überholspur statt. Kraft dazu geben ihm seine Hobbys und seine Familie. „Nein nicht ‚und meine Familie‘, sondern ‚vor allem meine Familie‘“, bringt es der Familienmensch auf den Punkt.

Foto oben rechts: Mit seinem Schwiegersohn und seinem Onkel ist Markus Pettendrup so oft wie möglich bei Spielen des BVB anzutreffen

Text: Martina Jansen
Fotos: Christian Sklenak, privat

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