Bernhard Fellner, einer der Gründer der TRI DUCKS

von Martina Jansen

Bernhard Fellner, einer der Gründer der TRI DUCKS

Triathleten – Einzelkämpfer über Stunden

Mir gegenüber sitzt ein Mann, dessen Lachen einfach mitreißt und für gute Laune sorgt: Bernhard Fellner, Gründer der TRI DUCKS.
Nachdem wir bereits in den ersten Minuten festgestellt haben, dass ich seinen Bruder und dessen Frau kenne und wir zusätzlich noch weitere gemeinsame Bekannte haben, sind wir sofort beim „Du“ und die Unterhaltung über seine sportliche Entwicklung gestaltet sich absolut locker.
Begonnen hat sie für den vierfachen Familienvater im ehemaligen Dorstener Hallenbad beim SV Delphin Dorsten, in dem er seine ersten Schwimmversuche unternahm. Sehr bald schon waren sie von Erfolg gekrönt und so wurde der 19-Jährige von Hansi Vogler, dem damaligen Schwimmbeauftragten (ja, das nannte man vor 30 Jahren wirklich so) gebeten, als Übungsleiter Kindern im Wulfener Lehrschwimmbecken an der Wittenbrinkschule das Schwimmen beizubringen. Was er dann auch gerne tat.
Damit aber nicht genug, denn wer aus Alt-Wulfen kommt, hat irgendwann mal Kontakt mit Fuß- oder Basketball. Und so war es auch bei Bernhard Fellner. Manni Badde holte ihn zum Fußballverein Blau-Weiß-Wulfen und dort hat er sogar recht hoch gespielt, in der Landesliga nämlich. Nachdem er ein Jahr später Berni Wissing nach Lembeck folgte, gab er kurz darauf seinen Sport nach dem Studium aus Zeitgründen erst einmal auf, dennoch ist der Kontakt zu den Menschen, die sein sportliches Leben begleitet haben, geblieben.
Die eine Sportkarriere war also beendet, die Nächste begann, aber das wusste der heutige Triathlet damals noch nicht. Zusammen mit Dietmar Mross und Franz Brathe nahmen sie 1986 die Einladung als Gastschwimmer beim ersten Polizeimarathon in Selm an.
„Wir sind völlig unbedarft gestartet und wussten nicht einmal, in welche Richtung wir schwimmen mussten“, verrät mir Bernhard. „Wir haben relativ gut abgeschnitten, was mich allerdings sehr verwunderte, denn wir verloren erhebliche Zeit dadurch, dass wir unsere Räder suchen mussten. Wir wussten einfach nicht mehr, wo wir sie abgestellt hatten, wir hatten schließlich absolut keinen Plan von dem ganzen Ablauf.“
Das änderte sich jedoch relativ schnell, denn dieser Wettkampf war für alle Drei der Einstieg in den Triathlon.

Foto oben rechts: Bernhard Fellner gehört zu den Gründern der TRI DUCKS

Triathleten sind zwar an und für sich Einzelkämpfer, ihr Erfolg ist einzig und allein ihr eigener Erfolg, aber da das Vereinsleben auch nicht ohne ist, stand fest: „Wir gründen eine eigene Abteilung innerhalb des GSC Wulfen.“ Gesagt, getan. Ein Vereinslogo war auch schnell gefunden, in geselliger Runde beim Bier, wie es das Logo vielleicht vermuten lässt: Eine Rad fahrende Ente mit Taucherbrille, die exzellent den Humor der einzelnen Vereinsmitglieder widerspiegelt, denn hier wird alles nicht so ernst genommen.

Da Triathlonvereine eher dünn gesät sind, kommen die fast 70 Mitglieder der TRI DUCKS neben Dorsten auch aus den angrenzenden Städten wie Gelsenkirchen, Gladbeck und Marl, wobei sich ein harter Kern, bestehend aus 6 Männern der ersten Stunde, gehalten hat.
Die TRI DUCKS, mittlerweile eine Abteilung des SV Delphin Dorsten, trainieren nur beim Schwimmen dienstags und donnerstags von 19:30 bis 20:30 Uhr und samstags um 7:30 Uhr im Hallenbad Wulfen sowie beim anschließenden Radfahren sonntags um 10 Uhr für zwei bis drei Stunden gemeinsam. Interessierte Sportler und natürlich auch Sportlerinnen, sind hierbei natürlich ebenso gern gesehene Gäste, wie auch beim Saisonabschluss am zweiten Wochenende im September. Der verkürzte Triathlon dazu findet an der Autobahnbrücke der A31 in Gahlen statt und ist eines der wenigen Möglichkeiten eine Art Vereinsleben zu führen. Aufgrund des kurzen Ligabetriebes von Mai bis September trifft man sich halt nicht so häufig. Diesen Triathlon können auch Gäste gerne mitmachen und beim anschließenden Grillen überlegen, ob die Kombination aus Schwimmen, Radfahren und Laufen nicht auch etwas auch für sie wäre, denn neue Mitglieder sind immer herzlich willkommen. Sie können sich bei Interesse entweder auf der Homepage www.triducksdorsten.de informieren oder sich direkt mit Bernhard Fellner unter bernhard@diefellners.de in Verbindung setzen.
Ganz wichtig ist es dem Gründer der TRI DUCKS, Menschen zu erleben. So ist er bei einer der beiden Staffeln von der Albert-Schweitzer-Einrichtung für Behinderte aus Dinslaken beim letzten Triathlon im Rahmen des Altstadtfestes eingesprungen, da ihnen ein Sportler fehlte. Der Kontakt ist erhalten geblieben und so startet Bernhard Fellner zusammen mit den Bewohnern oben genannter Einrichtung für Behinderte aus Dinslaken gemeinsam am 9. September 2016 beim 24-Stunden-Spendenlauf in Reken.
Mich interessiert noch das wichtigste sportliche Ereignis seines Triathlonlebens und Bernhard erzählt mir von Roth, der Stadt in Mittelfranken. „Mein persönliches sportlichen High light war im letzten Jahr dort die Teilnahme am Triathlon. 38 km Schwimmen, 180 km Rad und 42 km Laufen. Nach 13:30 Stunden war ich im Ziel, ausgepowert, aber glücklich, denn das Abschneiden ist hier zweitrangig. Einmal im Triathlonleben muss man einfach in Roth mitmachen – und ankommen.“
Dreizehneinhalb Stunden Sport, und zwar durchgehend, sind für mich eine unfassbare Leistung, der ich den höchsten Respekt zolle. „Dreizehneinhalb“ ist aber auch eine Zahl, die mir seitdem wie ein Ohrwurm im Kopf herumspukt. 

Foto oben rechts: Bernhard Fellner mit Jörg Rasmussen, Sabine Broders, Ingo Tewes, Sylvie Rothert, Carsten Klein-Bösing, Julia Honsel und Arno Vogel (v.l.n.r.).

Text: Martina Jansen
Fotos: privat

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