Dodos erstes Weihnachtsfest Teil 1

von Martina Jansen (Kommentare: 0)

Dodos erstes Weihnachtsfest Teil 1

Das kleine Eichhörnchen läuft von einem Baum zum anderen, klettert schnell hoch, springt zum nächsten Baum und klettert traurig wieder herunter.

Schließlich setzt es sich unter einen großen Ast und weint bitterlich.
„Warum weinst du?“ Dodo schaut hoch und sieht in die großen, freundlichen Augen eines kleinen Rehs. „Ich…, ich …“ schnieft Dodo. „Jetzt putz‘ dir erst einmal die Nase und dann erzählst du mir, was passiert ist.“ Dodo nickt, putzt sich die Tränen weg und erzählt: „Ich lag mit meinen Eltern und Geschwistern ganz gemütlich in unserem Nest. Wir machen ja keinen Winterschlaf, sondern sammeln im Herbst so viele Nüsse und Eicheln, wie wir können und verstecken sie, damit wir im Winzer etwas zu Fressen haben.“ „Ja, das weiß ich doch“, antwortet das Reh, „aber warum sitzt du jetzt hier?“
Und dann erzählt Dodo dem Reh, dass er einen Riesenhunger hatte, aber seine Eltern und Geschwister nicht wecken wollte. „Ich habe mich ganz leise aus dem Nest geschlichen und wollte mir ein paar Nüsse suchen. Aber als meine Eltern sie versteckt haben, spielte ich lieber mit meinen Geschwistern und habe nicht aufgepasst und nun finde ich sie unter dem Schnee nicht mehr wieder.“ „Und warum gehst du nicht wieder in dein Nest und wartest, bis deine Eltern wach werden?“ Dodo erzählt weiter von dem Sturm, der das Nest vom Baum geweht hat und dass es nun zerbrochen und in alle Windrichtungen verstreut ist und dass es so doll geschneit hat und er nicht weiß, wo seine Familie jetzt ist. „Langsam Dodo, du redest ja wie ein Wasserfall“, unterbricht ihn das kleine Reh, aber Dodo redet weiter. „Mir ist so kalt“, bibbert er, ich muss mich zwischendurch etwas aufwärmen, kann ich bitte mit in euren Bau? Außerdem ist doch heute Abend Weihnachten und da möchte ich nicht alleine sein.“ „Du weißt doch, dass wir keinen Bau haben und den Winter über draußen sind“, entgegnet ihm das Reh. Dodo spürt den warmen Atem des großen Tieren, der ihn etwas aufwärmte. „Komm spring auf meinen Rücken, ich bringe dich zur Familie Dachs, die halten auch keinen Winterschlaf, vielleicht wissen die, wie wir dir helfen können.“
Für das kleine Eichhörnchen geht es im wilden Galopp immer tiefer in den Wald hinein. Nur mit Mühe kann es sich am Fell des Rehes festhalten. „Haaaalt. Halte mal bitte an“, ruft Dodo so plötzlich, dass das Reh sofort stoppt und Dodo im hohen Bogen von seinem Rücken fällt. „Was ist denn los? Warum erschreckst du mich so?“ Dodo zeigt auf einen Zweig. Dort schimmert etwas Rotes. Es ist ein Stück eines alten Wollschals, das sich Dodo um seinen Hals umbindet. So einen Schal hat er sich schon immer gewünscht und es ist sogar noch ein Rest übrig für eine winzig kleine Mütze. Jetzt friert er nicht mehr so sehr und ein bisschen stolz auf seinen Schatz ist er auch.

Fortsetzung folgt

Text: Martina Jansen
Foto: stock.adobe.com/ Thararat

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