Dem Stadtsfeld blüht etwas durch „Samenbomben“ und junge Aktivisten

von Martina Jansen (Kommentare: 0)

Dem Stadtsfeld blüht etwas durch „Samenbomben“ und junge Aktivisten

Die Ideenfabrik Stadtsfeld wird in Zusammenarbeit mit den drei Kindergärten im Quartier das Umfeld durch „Samenbomben“ verschönern.
Dabei geht es nicht allein darum, die Saat auszubringen, sondern die Kinder sollen auch für den Umgang mit der Natur und die Naturbeobachtung sensibilisiert werden.
Der Gedanke, den öffentlichen Raum mit Guerilla-Gärtnern zurückzuerobern, wurde in den 1970er Jahren in New York populär und ist inzwischen in vielen Städten verbreitet. Vor zwei Jahren hat die Ideenfabrik Stadtsfeld die erste Aktion in diesem Sinne mit der Kita Arche mit großem Erfolg umgesetzt. In diesem Jahr erhalten nun alle drei Kindergärten im Stadtsfeld zertifiziertes Wildpflanzengut und die passende Erde, um „Samenbomben“ zu bauen. 

Dabei geht es aber nicht darum, ziellos Samenbomben zu verteilen, sondern es geht darum, kleine grüne Inseln zu schaffen, vielleicht eine kleine Wildblumenwiese im Kindergarten anzulegen. Die Kinder sollen dabei eingebunden werden und nach der Aussaat das Wachsen und Blühen „Ihrer“ Pflanzen beobachten.

"Im Rahmen des Projektes NaturStadt wird dafür ein ganz besonderes Saatgut bereitgestellt", erkäutert Hans Rommeswinkel von der Stadt Dorsten. Die Samen stammen aus regionaler Produktion. Es handelt sich ausschließlich um heimische Pflanzen, die neue Flächen bunt machen werden und es sind mehrjährige Pflanzen, so dass auch zwei, drei Jahre abgewartet werden muss, was denn dann so blüht.

Die Wildblumen sind aber nur ein Baustein dieser Aktion. Insektenhotels, Nisthilfen für Vögel, die Gestaltung des Lebensraumes für Insekten und Vögel oder die von der Kita Arche betreuten Hochbeete gehören ebenso dazu wie das Aufhängen von Informationstafeln über unsere Bienen und Insekten. 

Zur Unterstützung der Kindergärten gibt es zusätzlich ein Poster, das einheimische Gartenvögel vorstellt, und das Buch „Birding für Ahnungslose“, das einfach und mit Witz die Welt der Federtiere erläutert. Das Buch wird beschrieben als „der unterhaltsamste Einstieg in die Vogelbeobachtung, seit der Mensch vom Fliegen träumt".

Sofern die Corona-Entwicklung es zulässt, wird es in den Sommerferien eine Spatzenausstellung in der katholischen Familienbildungsstätte an der Marler Straße geben und auf einer Schautafel werden dann auch die von den Kindern geschaffenen grünen Inseln vorgestellt.

Weitere Aktionen der Ideenfabrik Stadtsfeld und der Stadt zur Förderung der Stadtökologie sind geplant. „Viele kleine Schritte werden unser Umfeld so immer naturnäher gestalten und die Lebensqualität im Quartier erhöhen“, sagt Gerhard Jendrzey von der Ideenfabrik.

Foto oben rechts: (v. l.) Gerd Jendrzey, Ursula Herchl (beide von der Ideenfabrik Stadtsfeld) und Hans Rommeswinkel (Stadt Dorsten)

Text und Foto: privat

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