Lokallust Dorsten - page 22

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Windrad
Auf diesem Fundament werden die Wind-
krafträder gesetzt. Der Größenvergleich mit
dem Bauhandwerker spricht Bände.
Selfi vom Fotografen Klaus Haubner,
der uns die Fotos zur Verfügung stellte.
Die ersten Teile des Turms sind gesetzt.
Aber noch muss manches Turmteil aufge-
setzt werden.
wirklich sehr nett und haben
mir alles erklärt. Ich habe auch
mit denen im Bauwagen gefrüh-
stückt“.
Die Neugier hat sich ausge-
zahlt. Wenn man sich heute mit
Klaus Haubner unterhält, wird
schnell klar, er ist fast zu einem
„Experten“ in Sachen Bau ei-
ner Windkraftanlage geworden.
Vom Gießen des Fundaments
bis zum Anbringen der großen
Rotorblätter, er hat sich alles ak-
ribisch aufgeschrieben. So kann
man von ihm erfahren, dass das
Fundament aus 600 Tonnen Be-
ton besteht, die mit 80 Betonmi-
schern angeliefert wurden, und
20 Stahlhülsen darin verankert
sind, an denen nachher armdicke
Stahlseile zur Verspannung des
Turms befestigt wurden. Der un-
tere Teil des Turms ist aus Beton-
Halbschalen gebaut, von denen
jede 84 Tonnen wiegt, der obere
Teil des Turms besteht aus zwei
Stahlröhren und die Rotor-Narbe
dreht sich in einer Höhe von 139
Metern. Zum besseren Verständ-
nis kann dann auch mal ein um-
gedrehter Suppenteller auf dem
Wohnzimmertisch die Form des
Fundaments illustrieren.
Sehr ungewöhnliche Perspekti-
ven durfte Klaus Haubner zudem
genießen, wenn er beispiels-
weise mit einem Korb vom Au-
tokran nach ganz oben gezogen
wurde. Dass er sich mittlerweile
auch mit Autokränen ganz gut
auskennt, versteht sich fast von
selbst, schließlich hat er auch da
im Fahrstand gesessen und sich
alles erklären lassen.
„Es gab natürlich auch richtige
Highlights während der Baupha-
se“, erinnert sich Haubner, „zum
Beispiel, als die Rotorblätter auf-
gesetzt wurden. Die wurden nicht
einzeln oben angeschraubt, son-
der unten zusammengesetzt und
dann komplett nach oben ge-
zogen. Da waren natürlich auch
jede Menge andere Schaulustige
mit der Kamera dabei“. Doch so
einen „Logenplatz“ wie Klaus
Haubner hatte kaum einer.
Im September ging die Anlage
dann ans Netz: mit viel Promi-
nenz. Natürlich war der agile Mar-
ler Rentner auch dabei -doch der
stand mitten unter den Bauarbei-
tern. Denn schließlich gehörte er
ja fast schon dazu. Sein Blick auf
Windkraftanlagen ist jetzt ein an-
derer: „Jedes Mal, wenn ich an
so einem Teil vorbeikomme, wird
mir bewusst, wie viel Arbeit da
drin steckt“.
Text: Hans-Jürgen Abenath
Fotos: Klaus Haubner
Die fertigen Windräder. Sie prägen die mo-
derne Landschaft und werden oft kritisiert.
Das Einsetzen der Flügel in die
Rotor-Narbe ist Millimeterarbeit.
Es darf nichts verkanten.
Die Flügel werden nach und nach
in den Rotor eingesetzt. Hier
sieht man, wie gigantisch groß
die Flügel sind.
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